Burgruine Aggstein


nb.jpg

Standort:  N 48°18.825  E 15°25.305
3642 Schönbühel-Aggsbach, Aggstein

Parkplatz: N 48°18.585  E 15°24.825
Parkplatz der Ruine

Gehzeit: 30 Minuten
beschilderter Wanderweg zur Ruine

Besichtigung: 31. März bis 19. November täglich von 09.00 – 18.00

Links: www.ruineaggstein.at / www.schoenbuehel-aggstein.at


aggstein_u_00.jpg

Fundamentreste und aufgefundene Tonscherben deuten auf eine Errichtung im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts hin. Bauherr dürfte der Hochfreie Manegold III von Aggsbach-Werde gewesen sein. Sein Sohn Manegold IV übergab Aggstein, dass zum Teil Eigenbesitz und zum Teil ein Lehen der bayerischen Herzoge war, der Propstei Berchtesgaden.

Im Jahr 1181 übernahmen die Hochfreien von Aggswald-Gansbach die Burg. Sie waren Angehörige der weit verzweigten Ministerialenfamilie der Kuenringer. Auf sie geht die Errichtung der Hochburg zurück. Als Heinrich und Hadmar III von Kuenring sich gegen den Landesherrn erhoben, stellte Herzog Friedrich II die Ordnung wieder her und eroberte Aggstein 1230.

Bald danach erhielten die Kuenringer ihren Besitz wieder zurück. Nach einem neuerlichen Aufstand unter Leutold I nahm Herzog Albrecht I 1296 die Burg ein zweites Mal ein, wobei sie teilweise zerstört wurde. Da Aggstein nach wie vor ein bayerisches Lehen war, gelang es den Kuenringern neuerlich die Burg zurückzugewinnen. Nach dem Aussterben der Dürnsteiner Linie der Kuenringer, die damals auch Aggstein besaßen, kam die Herrschaft 1355 über die Erbtochter Anna von Kuenring an deren Gatten Heidenreich von Maissau. Otto IV von Maissau versuchte noch nach seiner Entmachtung 1430 die Burg an Rudolf von Tiernstein zu verkaufen, doch wurde dies von den Habsburgern nicht anerkannt. Sie ließen die Wehranlagen schleifen. Herzog Albrecht V belehnte anschließend Georg Scheck vom Wald mit der Burgruine. Bis 1436 ließ er die Anlage erneuern. Der Großteil der heute noch vorhandenen Bauten geht auf diesen Wiederaufbau zurück. 1463 verlor Georg Scheck sämtliche Besitzungen und damit auch Aggstein. Auch seine beiden Nachfolger, die Feldhauptmänner Georg von Stain und Ulrich von Grafenegg, wurden ihrer Güter enthoben. Ab 1477 wurde Aggstein von Pflegern verwaltet oder verpachtet.

1529 wurde die Burg durch türkische Streifscharen gestürmt und schwer beschädigt. Dies wurde zum Anlass genommen, die Anlage umgehend auszubauen. Aggstein war damals im Pfandbesitz des Freiherrn Wilhelm von Rogendorf. Anna Freiin von Polheim, die Witwe des letzten Pfandinhabers Andreas Wolf von Polheim, kaufte 1606 die bereits baufällige Burg. Sie ließ die Kanzleibauten der Mittelburg im Renaissancestil ausbauen. Ihr Cousin, Otto Max von Abensberg-Traun erbte den Besitz. Bald danach wurde aber Aggstein verlassen und geriet in Verfall. 1685 verkaufte Gräfin Isabella Constantin von Kronegg die Herrschaft an die Grafen Starhemberg. Erst als 1819 die Grafen Beroldingen Aggstein übernahmen, begannen sie mit den notwendigsten Sanierungsarbeiten. Der Architekt Eduard Reithmayer versuchte die Burg zu rekonstruieren. Seit 1927 sind die Grafen Seilern Eigentümer von Aggstein. Sie bemühen sich auch heute noch um die Erhaltung der Anlage.

Weitere Informationen: Burgen Austria / Ebidat