Kastell Comagena


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Standort:  N 48°20.000  E 16°03.275
3430 Tulln an der Donau

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.erleben.tulln.at


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Comagena war ein römisches Reiterkastell am norischen Limes. Die besondere strategische Bedeutung des Kastells erklärt sich durch seine exponierte Lage, es kontrollierte eine militärisch bedeutsame Furt über die Donau und überwachte das von hier aus gut überschaubare Tullnerfeld.

Das Kastell wurde im späten 1. Jahrhundert, wahrscheinlich unter Domitian (81 bis 96), als Holz-Erde-Lager errichtet. Der Umbau des Holz-Erde-Lagers zum Steinkastell fand in der Regierungszeit des Kaiser Trajan (98 bis 117) statt. In den Jahren 337 bis 371 (die Zeitperiode zwischen der Herrschaft des Constantius II und Valentinian I), wurde eine letzte umfassende Renovierung des Lagers in Angriff genommen. Ab der Spätantike war Comagena auch Flottenstützpunkt und Standort einer Reitereinheit.

Im späten 4. Jahrhundert wurde das Lager größtenteils von der Zivilbevölkerung in Besitz genommen und nur mehr durch eine stark reduzierte Garnison verteidigt. Fundmaterialien und Beobachtungen in den Gräberfeldern bestätigen, dass das Lager nach den Rugierfeldzügen aufgegeben und wohl aufgrund des Absiedlungsbefehls Odoakers (vermutlich um das Jahr 488) von der romanischen Bevölkerung verlassen wurde. Es wird davon ausgegangen, dass die Ruine des Kastells im Zuge des Awarenkrieges von Karl den Großen im Jahr 791 wieder besiedelt wurde. Eine archäologische Absicherung hierfür liegt zumindest für das 10. Jahrhundert vor. Auf den Ruinen des römischen Lagers wurde im frühen Mittelalter zunächst eine Burg angelegt, die später in ein Kloster umgewandelt wurde.

Weitere Informationen: Wikipedia