Schlossruine Enzersdorf im Thale


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Standort:  N 48°35.085  E 16°14.620
2032 Hollabrunn, Enzersdorf im Thale

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: nur von außen möglich

Links:


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Die Wurzeln des Schlosses bzw. seines Vorgängergebäudes liegen wohl im 13. Jahrhundert. Ein Ort Enzersdorf im Langenthal bzw. "Enczestorf in longa valle" wird 1271 erstmals urkundlich erwähnt, eine Burg erst 1327. Die Herren von Enzersdorf, die vom 13 Jahrhundert bis zu ihrem Aussterben 1598 hier saßen, waren mit der gleichnamigen Adelsfamilie in Enzersdorf an der Fischa verwandt.

1373 belehnte Herzog Albrecht III die Brüder Stephan, Hans, Heinrich und Görg mit der Herrschaft. Veit von Enzersdorf dürfte in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts das Wasserschloss am Ortsrand des Dorfes in der von Georg Matthäus Vischer gezeichneten Renaissanceform erbaut haben. Nach dem Erlöschen der Familie von Enzersdorf wechselten die durchwegs adeligen Schlossherren sehr häufig. Zunächst wird David von Teuffenbach genannt, auf den 1621 Georg Ehrenreich von Zinzendorf folgte. 1636 übernahm die Familie Windischgrätz die Herrschaft, 1686 die Starhemberg und 1758 die Grafen Sinzendorf.

1683 wurde das Schloss von türkischen Streifscharen in Brand gesetzt. 1706 erfolgte der Wiederaufbau in barocken Formen. 1813 gang das Schloss an die Grafen von Hardegg über. Bereits 1820 verkauften diese es an Carl Graf von Spangen. Zwischen 1834 und 1838 ließ Philipp Graf von Spangen etliche größere Umbauten vornehmen, wodurch die ursprüngliche Architektur weiter vereinfacht wurde. Auf die Grafen Spangen folgten 1912 die Grafen Schönborn-Puchheim, in deren Besitz sich das Gut auch derzeit noch befindet. 1945 wurde das Schloss durch Artilleriebeschuss schwer zerstört und anschließend zum großen Teil abgetragen. Erhalten aber völlig ungepflegt ist nur noch der schlichte Westtrakt der einst eindrucksvollen Anlage.

Weitere Informationen: Burgen Austria / NÖ-Burgen online