Burgruine Falkenberg


nb.jpg

Standort:  N 48°29.850  E 15°43.920
3491 Straß im Straßertale, Falkenberg

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.strassertal.at


falkenberg_u_00.jpg

Rapoto von Schwarzenberg-Nöstach nannte sich ab 1144 auch Rapoto de Valchenberch. Er gilt als Ahnherr der Falkenberger und Erbauer der Burg. Zwischen 1190 und 1209 tritt ein Walchun von Valchenberch auf. Er gehörte zum Gefolge Herzogs Leopold V.

Als Ulrich von Falkenberg 1208 Gisela, die Tochter Hadmars II von Kuenring heiratete, wurden die bisher hochfreien Falkenberger zu Ministerialen degradiert. Rapoto V und Hadmar II von Falkenberg nahmen 1295 an einem Adelsaufstand gegen Herzog Albrecht I teil, der unter der Führung Leutolds von Kuenring stand. Nachdem dieser gescheitert war, mussten sich die Brüder dem Landesfürsten unterwerfen.

Wenig später überfielen sie einen Wirtschaftshof des Stiftes Zwettl in Kammern, was Herzog Albrecht einen Vorwand gab, gegen die Falkenberger einzuschreiten. Er beauftragte seinen Sohn Rudolf III mit der Belagerung der Burg. 1299 wurde Falkenberg in einer fünfmonatigen Belagerung durch schwere Wurfmaschinen in Trümmer geschossen. Nach der Kapitulation durfte Rapoto V in Ehren abziehen. Die Burg wurde aber geschliffen.

Mit dem Tod von Rapoto V starben 1355 die Falkenberger aus. Sein Schwager Ulrich von Kapellen übernahm mit dem gesamten Erbe auch die Ruine. 1429 gelangte die Herrschaft an Otto IV von Maissau, 1441 an Ulrich von Eytzing und 1495 an Siegmund von Prüschenk. Nach der Familie Scherffenberg (1526) kam Falkenberg 1578 in den Besitz der Thurzo. Diese vereinigten es mit ihrer Herrschaft Grafenegg. Durch Heirat gelangte es 1607 an die Familie Saurau. 1622 verkaufte Karl Freiherr von Saurau die Herrschaft an die Freiherren Johann Baptist und Johann Peter von Verdenberg. Johann Baptist wurde 1633 Alleinbesitzer.

1689 ging die Herrschaft an Johann Ferdinand Graf von Enckevoirt über, der sie in einen Fideikommiss einbrachte. Über Maria Antonia Gräfin Rottal und deren Tochter Maria Franziska Emanuela kam die Ruine an den Grafen Anton Breuner. Antons Sohn Borromeus Graf Breuner-Enckevoirt übernahm 1769 den Fideikommiss. Mit August Johann Graf Breuner-Enckevoirt erlosch trotz seiner sieben Kinder die Familie Breuner. Seine älteste Tochter heiratete 1877 Victor Herzog von Ratibor, Fürst von Corvey, Prinz zu Hohenlohe-Schillingsfürst.

1945 wurde die Herrschaft von der russischen Besatzungsmacht als „Deutsches Eigentum“ beschlagnahmt und bis 1955 als USIA-Besitz verwaltet. Nach der Rückgabe der Ruine an die Familie wurde Franz Albrecht, der Sohn des 1945 verstorbenen Herzogs von Ratibor, neuer Besitzer. Er war 1926 von seiner Großtante Clementine Prinzessin von Metternich-Sandor adoptiert worden. Die Ruine gehört heute noch den Fürsten Metternich-Sandor.

Weitere Informationen: Burgen Austria / Ebidat