Schloss Fridau


fridau_u_01.jpg

Standort:  N 48°08.975  E 15°33.370
3200 Ober-Grafendorf, Fridau 1

Parkplatz: N 48°08.960  E 15°33.190
kleiner Parkplatz an der Kreuzung bei Fridau 31

Gehzeit: 2 Minuten
der Straße entlang zum Schloss

Besichtigung: nur von außen möglich

Links:


fridau_u_00.jpg

Das "Haus zu Fridau", wie die damalige Burg im Mittelalter meist genannt wurde, ist relativ spät entstanden. Es wird 1299 erstmals urkundlich erwähnt. Damals befand es sich im Besitz des Dietrich von Weißenberg. Die Weißenburger waren Lehensnehmer des Klosters Melk und Bauherren der ersten Burg.

1336 erwarb Konrad Feyertager, das Fridauer Lehen. 1367 ging die Lehensherrschaft von Melk an das Kloster St. Pölten über. Neuer Lehensträger wurde Trausel von Trautmannsdorf. Er musste das Lehen aber bereits 1370 wieder abgeben. Ab 1388 hatte die Ritterfamilie Feuchter die Burg Fridau, zuerst als Pfand und dann als Lehen, 100 Jahre lang im Besitz. 1476 kam es unter Erasmus Feuchter zu einem weitgehenden Umbau in ein Renaissance-Wasserschloss.

Nächster Burgherr war der mit der Familie Feuchter verschwägerte Stephan Uttendorfer von Goldegg, der 1490 die Herrschaft übernahm. 1497 erwarb Reinprecht von Sinzendorf den Besitz. 1708 verkaufte Graf Karl Ludwig von Sinzendorf Fridau an Ercole Giuseppe Ludovico Turinetti, Marchese de Prié. Sein Sohn Johann Anton war 1750 gezwungen die bereits stark verschuldete Herrschaft an Johann Georg von Grechtler zu verkaufen. Er ließ bis 1755 den heutigen Schlossbau errichten. 1779 übergab Grechtler seine gesamten Besitzungen seinem Sohn Georg Anton. Er starb 1788 und vermachte den Besitz der Freiin Antonia von Waldstätten, die 1805 Don Tomaso, Fürst von Corsini, heiratete. Als Don Tomaso 1856 starb, kaufte Gustav Adolf Reichsgraf von Bentinck die Besitzungen im Pielachtal. 1869 wurde Fridau neuerlich verkauft. Diesmal an Ferdinand Graf Trauttmansdorff-Weinsberg, der das Schloss gründlich renovieren ließ.

Bis 1910 gehörte die Herrschaft nun den Grafen Trauttmansdorff-Weinsberg, dann drei Jahre lang dem Fürsten Johann II von und zu Liechtenstein. Über den nächsten Eigentümer, Rudolf Freiherr von Isbary, gelangte Fridau im Erbwege 1932 an seine Tochter Elsa Baronin Musulin und dann an deren Schwiegersohn Anton Graf Tacoli. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss als deutsches Feldlazarett benutzt und zuletzt gegen die vordringenden russischen Truppen verteidigt, was ihm schwere Verwüstungen einbrachte. Während der Besatzungszeit war eine russische Kommandantur im Schloss untergebracht. Da eine Sanierung durch die Familie nicht mehr möglich war, wurde das Gebäude 1974 an das Land Niederösterreich verkauft. Aber auch das Land führte keine Sanierung durch und verkaufte es schließlich im Jahr 2000 an die Firma Bioinnova. Eine Renovierung des 1950 unter Denkmalschutz gestellten Gebäudes ist geplant.

Weitere Informationen: Burgen Austria


fridau_01.jpg fridau_02.jpg fridau_03.jpg fridau_04.jpg fridau_05.jpg fridau_06.jpg fridau_07.jpg