Schloss Harmannsdorf


nb.jpg

Standort:  N 48°36.095  E 15°44.520
3713 Harmannsdorf, Nr. 1

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: nur von außen möglich

Links:


harmannsdorf_u_00.jpg

In einer Urkunde aus der Zeit um 1280 wird die damals kleine Wehranlage in Verbindung mit einem Ritter von Hadmarstorff erwähnt. In einer weiteren Urkunde wird 1329 ein Chunrat von Hadmansdorf erwähnt.

Der kleine Wehrbau war im letzten Drittel des 14. Jahrhunderts landesfürstlich geworden und zuerst als Lehen an Ulrich den Tumbrizer gelangt. Auf ihn folgte um 1415 Wulfing der Dachpeckh. Bei den Herren von Dachpeckh blieb Harmannsdorf bis 1499. Der turmartige Ansitz wurde damals als "Höllturm" bezeichnet. Ritter Hans Dachpeckh verkaufte den Besitz an seinen Vetter Wigeleus Vellaprunner, der ihn 1503 an die mit ihm verwandten Brüder Christoph und Sebastian Grabner abtrat. Darauf folgten 1528 Wolfgang Steger sowie mehrere andere Besitzer.

Von 1569 an besaß die kleine, bereits veraltete Burg die Familie Pernstorfer. Sebastian Pernstorfer ließ um 1610 die bestehenden Bauten abreißen und an ihrer Stelle ein Renaissance-Wasserschloss mit umlaufenden Wassergräben errichten. Nur der Höllturm wurde als Bergfried beibehalten. Mit dem Bau verschuldete sich Pernstorfer so stark, dass Schloss und Gut Harmannsdorf 1611 vom Fiskus eingezogen wurde. 1627 erwarb Christoph Eggstein von Ernegg die verarmte Herrschaft. Seine Blütezeit erlebte Harmannsdorf 1742 bis 1825 unter den Herren von Moser. Um 1760 ließ Daniel von Moser die Anlage barockisieren und einen französischen Park anlegen. Auf die Moser folgten die Freiherren von Suttner. 1866 kam es zu größeren Umbauten wobei der Westtrakt aufgestockt wurde und der Bergfried sein oberstes Geschoß mit dem zinnengekrönten Abschluss erhielt.

Zu einem neuerlichen finanziellen Engpass kam es unter Carl Freiherr von Suttner. Bei der 1904 erfolgten Zwangsversteigerung ging als Bestbieter die Sparkasse Innsbruck hervor. Auf zwei Kurzzeit-Eigentümer folgte 1908 die Baronin Irma von Pach. Sie ließ das Schloss umgehend restaurieren und modernisieren. Die nächsten Schlossbesitzer waren Hans Pym (1916) und Marcell Herczeg (1927). Von 1936 bis 1976 waren die Grafen Abensberg-Traun aus dem benachbarten Maissau die Eigentümer. 1976 erwarb Prof. Dr. Erwin Glawischnig das Schloss. Er richtete in den Wirtschaftsgebäuden einen Lehr- und Forschungsbetrieb ein und ließ das Hauptgebäude zwischen 1985 und 1991 restaurieren. Es wird nach wie vor von ihm und seiner Familie bewohnt.

Weitere Informationen: Burgen Austria