Burgruine Hinterhaus


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Standort:   N 48°21.520  E 15°24.430
3620 Spitz, Auf der Wehr 15

Parkplatz:  N 48°21.610  E 15°24.255
an der Straße parken

Gehzeit: 15 Minuten
beschrifteter Weg zur Ruine

Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.spitz-wachau.at


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Die Formbacher dürften als Erbauer von Hinterhaus gelten, das 1243 in einem Lehenbericht des Abtes Hermann von Niederaltaich erstmals als "castrum" urkundlich genannt wird. Es war die obere Burg der Herrschaft Spitz, die zum Unterschied vom im Ort befindlichen Unterhaus auch Oberhaus genannt wurde.

Das Kloster gab Spitz 1242 als Lehen an die bayerischen Herzöge weiter, die es wenig später als Afterlehen den Kuenringern übergaben. Diese wohnten ebenfalls nicht hier, sondern ließen die Herrschaft von Burggrafen verwalten. Als die Kuenringer 1335 ausstarben, erhielten zuerst die Wallseer und dann 1385 die Maissauer Spitz als Pfandbesitz. Während des habsburgischen Bruderzwistes wurde Hinterhaus 1409 eingenommen und zerstört.

1438 nahm Herzog Ernst von Bayern die Burg von Otto IV von Maissau wieder zurück und lies sie wieder aufbauen. Zwei Jahre später wurde sie an die Herren von Neidegg vergeben. Die Feste konnte 1463 eine Belagerung durch den Söldnerführer Pankraz von Planckenstein erfolgreich überstehen, wurde aber 1493 von ungarischen Truppen eingenommen. 1504 fielen die bayerischen Besitzungen in Österreich an Kaiser Maximilian I, dadurch wurde die Herrschaft landesfürstlich. Hinterhaus war jedoch schon seit 1500 nicht mehr bewohnt worden, so dass bald der Verfall einsetzte. 1507 gelangte Hinterhaus als freies Eigen an Eitelfritz von Zollern. Auf Grund der Türkengefahr befestigte man es in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts nochmals, doch wurde es 1620 durch die Truppen des kaiserlichen Generals Bouquoy zerstört und danach nicht mehr instand gesetzt.

Zu den Besitzern des späten 16. und des 17. Jahrhunderts zählten der Freiherr Matthias Teufel (1590), Hans Georg von Kuefstein (1590) sowie die Familien Geyer von Osterburg (1646), Abensberg-Traun (1667) und Dietrichstein (1674). In den Franzosenkriegen von 1805 und 1809 wurde der schon ruinöse Bau nochmals stark in Mitleidenschaft gezogen. 1871 kam die Anlage an den Wiener Bürgerspitalfonds und 1918 an den Kriegsgeschädigtenfonds sowie anschließend an die Österreichischen Bundesforste. Heute gehört sie der Marktgemeinde Spitz. Die erforderlichen Erhaltungsmaßnahmen werden seit 1977 vom Verkehrsverein Spitz durchgeführt.

Weitere Informationen: Burgen Austria / Ebidat


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