Kloster Klein-Mariazell


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Standort:  N 48°02.190  E 15°58.465
2571 Altenmarkt an der Triesting, Klein-Mariazell 1

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: teilweise zugänglich

Links: www.kleinmariazell.at


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Im Jahre 1136 stifteten die Brüder Heinrich und Rapoto von Schwarzenburg das Benediktinerkloster Cella Sancte Marie, das "Marienzelle" bedeutet. Unterstützt wurden sie von Markgraf Leopold III, der dort ebenfalls ein Kloster errichten wollte. Noch im Jahre 1136 kamen die ersten Mönche aus Nieder-Altaich in Bayern und begannen mit dem Bau des Klosters und mit der Urbarmachung der Umgebung. Das Kloster wurde auf landesfürstlichem Grund erbaut. Heinrich und Rapoto schenkten dem Kloster neben ausgedehnten Besitzungen auch ihre "urbs propria", die Schwarzenburg, die ihnen von ihren Eltern überkommen war. Das Kloster entwickelte sich mit der Zeit zum geistlichen Zentrum des oberen Triestingtales.

Im 13. und im beginnenden 14. Jahrhundert führten das Kloster tüchtige Äbte, wie Abt Abt Herbord, unter dem das Stift im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts große Zubauten erfuhr. Wie alle anderen Benediktinerklöster in Österreich zu dieser Zeit auch, erlitt Mariazell/Österreich in geistlicher Hinsicht einen Niedergang, der erst im 15. Jahrhundert durch die Melker Reform wieder wettgemacht werden konnte. Im Jahre 1464 zerstörten die Ungarn das Kloster. Nur zwei Jahre später wurden Kirche und Kloster wieder eingeweiht. 1529 und 1532 zerstörten die Türken das Kloster derart, dass die Kirche beinahe 80 Jahre lang leer stand. Erst um 1609 wurde sie wiederhergestellt und eingeweiht.

Das Kloster erreichte durch seine geografische Lage und aufgrund seiner schwierigen wirtschaftlichen Situation und wiederholter Zerstörungen eine relativ geringe Bedeutung. Die Wallfahrtsroute von Wien zur Basilika von Mariazell in der Steiermark führte ab dem 18. Jahrhundert hauptsächlich über das Stift Heiligenkreuz und seltener durch das Klein-Mariazeller Seitental. Eine letzte Blüte erreichte das Kloster unter Abt Jacob Pach (1752 bis 1782), welcher die Stiftskirche barockisierte, und endete 1782 mit der Aufhebung des Klosters unter dem Kaiser Joseph II. Nach der Aufhebung des Klosters wurden 1794 wesentliche Besitzungen verkauft. 1825 erfolgte die Versteigerung des Klosters und wurde anschließend als Schloss genutzt. Ab 1940 diente es als Umsiedlungslager, und 1964 wurde das ehemalige Klostergebäude wegen Baufälligkeit weitgehend abgerissen. Anfang der 2000er Jahre fand die Wiederbesiedelung durch die 1982 gegründete und seit 2003 in der Erzdiözese Wien ansässige Ordensgemeinschaft Brüder Samariter der Flamme der Liebe des Unbefleckten Herzens Mariens statt. Am 8. September 2004 erfolgte die Grundsteinlegung für den Bau eines neuen Klostergebäudes. Am 25. September 2005 nahm Kardinal Christoph Schönborn die feierliche Segnung vor.

Weitere Informationen: Wikipedia