Standort: N 48°35.425 E 15°19.405
3910 Zwettl, Lichtenfels
Parkplatz:
Gehzeit:
Besichtigung: frei zugänglich
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Wie viele Burgen des Kamptales dürfte auch Lichtenfels im dritten Viertel des 12. Jahrhunderts entstanden sein, wenn auch manche Burgenforscher seine Erbauung im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts vermuten. Bereits 1136 ist hier als Rodungsherr Hartung von Rauheneck nachzuweisen. Er gilt als Gründer der Burg-Kirchenanlage von Friedersbach. 1159 wurde er von Herzog Heinrich II Jasomirgott mit der Herrschaft belehnt. Die Herren von Rauheneck hielten Lichtenfels bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1335 als Lehen der Herzöge von Österreich. Danach wurde das erledigte Lehen eingezogen und an die Herren von Kapell verliehen. Auf sie folgten Georg von Dachsberg (1415) und Jörg von Rappach (1423).
Zu den rasch wechselnden Lehensnehmern der nächsten zwei Jahrhunderten zählten Hans Hauser, Leopold von Eckartsau und Veit Hager. 1623 kaufte Hans Unterholzer von Kranichberg die Herrschaft und vereinigte sie mit seinem Besitz Rastenberg. Beide Güter wurden 1774 von den Freiherren von Bartenstein übernommen. Während Rastenberg bis heute gepflegt wurde, überließ man das entlegenere Lichtenfels dem Verfall. 1790 erwarb das Stift Zwettl einen Teil des Daches. 1804 verließ der letzte Bewohner die bereits zur Halbruine gewordene Burg. Die dem Hl. Paulus geweihte Schlosskapelle hatte sich zum Ziel einer beliebten Wallfahrt entwickelt. Sie blieb daher bis heute intakt. 1872 gelangten die beiden Herrschaften an die Grafen Thurn-Valsassina. Derzeit gehören Lichtenfels und Rastenberg verschiedenen Mitgliedern dieser Familie.
Weitere Informationen: Burgen Austria / Ebidat
Aufnahmen: Gerhard Hewelt (2006, 2016) www.afvc-horn.at