Burg Oberranna


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Standort:  N 48°22.795  E 15°20.360
3622 Mühldorf, Oberranna 1

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: Die Burgkapelle sowie die Krypta sind im Rahmen einer kleinen Führung zu besichtigen

Links: www.burg-oberranna.at


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Die Burg Oberranna wurde 1108 mit einem "Pilgrim von Ranna-Grie" erstmals erwähnt, wobei aber die Herren von Grie bereits im 11. Jahrhundert im Gefolge der Grafen von Formbach aus Bayern ins Waldviertel gekommen sind. Unter „Grie“ versteht man einerseits Niederranna und anderseits jenes Gebiet, das Bischof Altmann von Passau 1083 dem Benediktinerstift Göttweig schenkte.

Pilgrims Bruder Waldo vermachte seinen Besitz dem Landesherrn, Markgraf Leopold III. Dieser zog nun auch alle Schenkungen Pilgrims ein und übergab Oberranna seiner Schwester Gerbirg. Mit ihrem Tod 1142 begann ein langwieriger Rechtsstreit, zwischen dem Markgrafen, dem Stift und dem jüngeren Pilgrim. Letzterer erhielt schließlich den Großteil des Familienbesitzes wieder zurück.

Die Herren von Ranna waren Lehensleute der Kuenringer und dann der Maissauer. Nach dem Aussterben der Familie mit Hans von Ranna kam die Burg 1389 an Johann von Neidegg. Dessen Nachkommen ließen die Burg im 15. Jahrhundert stark ausbauen. Kurz danach erfolgte unter Georg von Neidegg der Umbau zu einer der mächtigsten Renaissancefestungen Niederösterreichs. 1593 wurde Oberranna im Zuge eines Erbstreites an Christoph von Greiß veräußert. Während der Reformationszeit stand die Burg vorwiegend leer. Im 17. Jahrhundert wurde sie von böhmischen Soldaten geplündert.

Unter den im 17. und 18. Jahrhundert rasch wechselnden Besitzern finden sich u. a. Hans Ruprecht Hegenmüller von Dubenweiler (1628), Philipp Ferdinand von Gudenus (1714), Johann Joachim Graf Sinzendorf (1715) und Joseph Edler von Fürnberg (1785). 1795 kam der Besitz an die k. k. Familiengüterdirektion. Da die Anlage leer stand und nicht gepflegt wurde, kam es ab 1830 zum Verfall. Daran änderte auch Baron Hammerstein nichts, der sie 1905 erwarb. Erst Laurent Deléglise, der 1930 Oberranna ersteigerte, ließ umfangreiche Renovierungsmaßnahmen durchführen. Nach 1961 kam die Burg an Dipl. Ing. Roland Nemetz, der hier seit 1984 eine Frühstückspension betreibt.

Weitere Informationen: Burgen Austria / Ebidat / NÖ-Burgen online