Schloss Orth


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Standort:  N 48°08.665  E 16°42.040
2304 Orth an der Donau, Schloßplatz 1

Parkplatz: N 48°08.730  E 16°41.910
Parkplatz des Schlosses

Gehzeit: 1 Minute


Besichtigung: vom 21. März bis 30. September täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr, vom 1. Oktober bis 1. November täglich 9.00 bis 17.00 Uhr

Links: www.orth.at


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Orth wurde im Jahr 1021 erstmals erwähnt. Einige Jahre später gelangte es durch Tausch in den Besitz des Bistums Freising. Seit dem späteren 11. Jahrhundert war Orth Eigenbesitz des Bistums Regensburg. Im Auftrag der Bischöfe verwalteten vorerst meist Vögte, aber auch hochfreie Herren das Land. Überliefert sind die Grafen von Bogen, Graf Gebhard von Sulzbach und von 1188 bis 1235 die Hochfreien von Lengenbach. Letztere dürften die Bauherren der mittelalterlichen Anlage gewesen sein. Als letzter Domvogt starb 1245 Graf Chunrad von Plain-Hardegg. Um 1320 scheint als Lehensnehmer Chunrad von Ort auf. Er stammte aus der Familie der Schaunberger. Nach seinem Tod 1353 blieb diese bei den Schaunbergern.

Heinrich von Schaunberg verkaufte 1377 das Regensburgische Lehen an Herzog Leopold III. Die Habsburger bewirtschaften Orth nicht selbst, sondern gaben es als Afterlehen oder Pfand bis zur Zeit Josefs II weiter. In den Kämpfen zwischen Kaiser Friedrich III und den niederösterreichischen Ständen gelang es den Aufständischen unter Ulrich von Eytzing 1452 die Burg einzunehmen. Nach deren Rückeroberung übertrug Friedrich III die Herrschaft an den Pfleger Gerhard Fronauer. Nach dessen Tod wollte sein Bruder Gamareth Orth nicht mehr herausgeben. 1460 wurde die mit einem Tabor verstärkte Burg daher von kaiserlichen Truppen belagert, mit schwerem Geschütz beschossen und nach acht Wochen vom Burghauptmann übergeben.

1487 war der Pfleger Nikolaus Prolowitz gezwungen, Burg und Herrschaft an Matthias Corvinus zu verkaufen. Nach dessen Tod 1490 übernahm Kaiser Friedrich III wieder die Herrschaft. Unter Kaiser Maximilian I wurde Niklas Graf Salm d. Ä. als Verwalter der Herrschaft eingesetzt. Kaiser Karl V schenkte sie ihm 1520 auf Lebenszeit, doch gelang es ihm 1523 das Lehen auf seine Nachkommen auszuweiten. 1529 wurde die Burg von den Türken verwüstet und in Brand gesteckt. Niklas Graf Salms gleichnamiger Sohn begann nach 1530 mit dem Wiederaufbau der Burg. 1568 verkaufte dieser Orth die Witwe des Hans von Zinzendorf Barbara Beck von Leopoldsdorf. Zwanzig Jahre später gab Hans Friedrich von Zinzendorf die Herrschaft im Tauschweg an Hans Wilhelm von Schönkirchen ab. 1603 war Ferdinand von Concin und zu Beginn des 17. Jahrhunderts Alban Freiherr zu Graßwein Grundherr von Orth.

Nach 1629 wurde Orth von den Habsburgern nicht mehr weiterverliehen sondern höchstens verpfändet. 1639 verpfändete der Kaiser die Herrschaft an Gill de Haas. Die Herrschaft musste den Dreißigjährigen Krieg und den Türkeneinfall von 1683 über sich ergehen lassen. 1645 wurde die Burg von den Schweden zweimal besetzt und geplündert. 1661 erwarb Erzbischof Georg Szelepcsenyi die Herrschaft als Pfandbesitz. Als Theodor Althet Heinrich Graf Strattmann 1686 den bereits heruntergekommenen Besitz übernahm, kam es zu einem Um- und Ausbau des Schlosses. 1803 ging mit der Säkularisierung das Regensburger Lehen zu Ende. Sebastian von Guldenstein erwarb die Herrschaft, verkaufte sie aber bald an Moriz Graf Fries. Als dessen Bankhaus Konkurs anmelden musste, erwarb Kaiser Franz I aus seinem Privatvermögen die Herrschaft und brachte sie in den k. k. Familienfonds ein.

Die Burg blieb bis 1918 beim kaiserlichen Familienfonds und wurde dann enteignet und dem Kriegsgeschädigtenfonds übergeben, der Orth als Wirtschaftshof an die Gemeinde Wien verpachtete. Da man sich über die Rechtssituation nicht einig war, immerhin handelte es sich um ein Privatvermögen der Habsburger, unterblieben größere Reparaturarbeiten für viele Jahrzehnte. Erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts kam es zu einer umfassenden Generalsanierung. Die Burg gehört heute der Republik Österreich. Hauptmieter des Altschlosses ist die Marktgemeinde Orth.

Weitere Informationen: Burgen Austria / Ebidat


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