Burg Pitten


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Standort:  N 47°42.980  E 16°11.430
2823 Pitten, Bergstraße 37

Parkplatz: N 47°42.910  E 16°11.260
kleiner Parkplatz vor dem Fahrverbot in der Werksgasse

Gehzeit: 15 Minuten
den markierten Weg zur Burg folgen

Besichtigung: nur von außen möglich

Links: www.pitten.gv.at


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Der Name Pitten scheint erstmals im Jahr 869 auf. Bereits damals befand sich hier eine durch Gräben und Palisaden gesicherte Wallanlage. 907 wurde das den Herren von Ebersberg gehörende Gebiet von den Ungarn erobert. 1042 zogen sie sich nach einer verlorenen Schlacht wieder zurück. Das Bestehen einer Burg ist ab 1094 urkundlich gesichert.

Ein Zweig der Formbacher Grafen, die hier im 12. Jahrhundert herrschten, nannte sich nach Pitten. Eckbert III, der letzte seiner Familie, fiel 1158 in der Schlacht bei Mailand. Seine Witwe vermachte Pitten dem mit ihrem Gatten verwandten Markgrafen Otakar III von Steiermark. Auf Grund des Georgenberger Erbvertrages von 1186 kam die Herrschaft an die Babenberger und wurde somit landesfürstlich.

Jene Familie, die mit der Burg belehnt wurde, nannte sich auch wieder nach ihr. Ihre Mitglieder gehörten zu den Ministerialen der Babenberger. Als Offo von Pitten 1265 ohne männliche Nachkommen starb, heiratete seine Witwe Heinrich von Stubenberg. Nach dessen Tod wurde die Burg vom Landesherrn eingezogen und bis in das 15. Jahrhundert hinein stets verpfändet oder als Lehen vergeben. Die Besitzer wohnten jedoch nicht hier und ließen die Herrschaft von Burggrafen verwalten. Seit 1426 waren diese stets landesfürstlich. 1463 plünderte der Söldnerführer Georg von Vöttau den Ort Pitten und belagerte die Burg. Von 1482 bis 1485 war Wolfgang Teufel Pfleger von Pitten. Er verteidigte vier Jahre die Burg gegen Ungarnkönig Mattias Corvinus und konnte erst nach endgültiger Aushungerung bezwungen werden. Corvinus zog nach der Zerstörung der Burg ab. Sie wurde bald darauf wieder aufgebaut. 1529 wurde unter Burgherrn Matthäus Teufel, dem Sohn Wolfgangs, der Türkenbelagerung standgehalten.

Ab 1550 war die Herrschaft im Pfandbesitz der Frohnsdorfer Linie der Freiherren von Teufel. 1605 gelang es Hans Christoph von Teufel diesen in freies Eigen umzuwandeln. Der Ausbau der Burg in eine neuzeitliche Festung erfolgte in seinem Auftrag. Sein Erbe, Christoph Adolf von Teufel, geriet in finanzielle Schwierigkeiten und musste den Besitz 1662 an seinen Schwager Hans Balthasar Hoyos abgeben. Eine Belagerung durch die Truppen Stephan Bocskais im Jahr 1605 konnte erfolgreich ausgesessen werden. Ab dem 17. Jahrhundert war Pitten Teil der Herrschaft Frohsdorf und hatte die gleichen Herrschaftsinhaber. Um 1820 ging die zum Teil verfallene Burg an Gräfin Lipona. 1842 erfolgte ein Umbau, seither war Pitten wieder bewohnbar. 1890 wurde das Eigentumsrecht für den noch minderjährigen Prinzen Don Jaime von Bourbon eingetragen. Im 19. Jahrhundert diente die Burg, die ihren Festungscharakter längst verloren hatte, vor allem herrschaftlichen Jagdgesellschaften als Stützpunkt. Nach dem Tod des Grafen von Chambord 1883 kam Pitten an das Haus Parma bzw. Habsburg und gelangte im 20. Jahrhundert in Privatbesitz.

Weitere Informationen: Burgen Austria


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