Schloss Prandhof (Niederranna)


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Standort:  N 48°22.625  E 15°21.005
3622 Mühldorf, Niederranna 1

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: nur von außen möglich

Links: www.muehldorf-wachau.at


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Bereits gegen Ende des 11. Jahrhunderts stand hier ein leicht befestigter Herrenhof, der den Herren von Grie gehörte. Unter Markgraf Leopold III wurde die Herrschaft landesfürstlich. Er übergab die Burg zu Grie, wie der Prandhof damals genannt wurde, seiner Schwester Gerbirg, die mit dem ehemaligen böhmischen König Boriwoy verheiratet war.

Als dieser nach Ungarn verbannt wurde, lebte sie hier und auf der benachbarten Burg Oberranna. Nach dem Tod ihres Gatten 1124 trat sie in das Nonnenkloster des Stiftes Göttweig ein und übergab diesem u. a. auch den Hof in Niederranna. Das Stift benützte diesen als Amts- und Meierhof für seine Besitzungen in Mühldorf, Niederranna und Kottes sowie als Wohnung für den jeweiligen Pfleger.

Die Vogteirechte lagen bei den Herren von Oberranna. Im 15. Jahrhundert wurde Niederranna mehrfach verpfändet oder verpachtet. Den Namen Prandhof erhielt Niederranna nachdem es 1497 abgebrannt war. Abt Matthias Schattner ließ den Prandhof 1501 wiederherstellen. 1618 wurde er durch böhmische Truppen ausgeplündert. Als sich um 1700 die wirtschaftliche Lage des Stiftes wieder gebessert hatte, übernahm es den Prandhof wieder in eigene Verwaltung. Abt Gottfried Bessel ließ den Hof zwischen 1728 und 1731 unter Verwendung von älteren Bauteilen in ein barockes Jagd- und Sommerschloss umbauen. 1848 erfolgte die Aufhebung der Grundherrschaften. Damit verlor der Prandhof seine Funktion als Amtshaus.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts richtete der Arzt Dr. Hacker eine Kaltwasserheilanstalten im Prandhof ein. Als diese 1921 wieder geschlossen wurde, verkaufte das Stift das mittlerweile stark vernachlässigte und unbewohnte Gebäude an eine Investorengruppe. Ein geplanter Abbruch des Schlosses wird nur teilweise ausgeführt. 1933 erwarb Laurent Deleglise die Halbruine. Er begann mit der Sanierung und baute den rechten Seitentrakt wieder auf. In den letzten Kriegstagen wurde das Gebäude schwer beschädigtet. 1975 kaufte Friedrich Deutsch den Prandhof und ließ eine umfangreiche Restaurierung vornehmen.

Weitere Informationen: Burgen Austria / NÖ-Burgen online