Burgstall Rohr


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Standort:  N 47°59.940  E 16°14.605
2500 Baden, Veste Rohr

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links:


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Die Burg Rohr war die südöstliche Festung des babenbergischen Burgensystems zur Verteidigung des Eingangs in das Helenental und der Stadt Baden. Sie schützte gemeinsam mit der Burg Leesdorf die Flanken der Straße nach Ungarn.

Die Burg wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet. In einer 1180 ausgestellten Urkunde wird erstmals Ulrich von Rohr erwähnt. Um 1250 heiratete das Rittergeschlecht der Matzonen ein, die sich von da an die Matzen von Rohr nannten und die Burg gemeinsam mit den Rohrern bewohnten. Obwohl beide Zweige der Familie recht kinderreich waren, starben sie nach 1326 im Mannesstamme aus, und die Erben verkauften die Herrschaft 1354 an das mächtige Ministerialengeschlecht der Polheimer.

1423 erwarb Herzog Albrecht V Burg und Herrschaft Rohr, die fortan von landesfürstlichen Pflegern verwaltet wurden. In der Folge stand die Veste Rohr leer und verfiel. Als sie 1455 als die "öd vessten pei Paden genant zum Ror" beschrieben wurde, war sie möglicherweise bereits verfallen. 1587 wurde die Veste bereits als ödes, altes, abgebrochenes Gemäuer bezeichnet. 1683 sowie 1770 wurde der Verfall des Burgstalls erneut bestätigt. Die Reste der ehemaligen Burg wurden zur Entnahme von Baumaterial der Bevölkerung freigegeben. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde vom Herrschaftsinhaber, Carl Hieronymus Holler Edler von Doblhoff, das Areal des alten Burgstalls in eine große Zahl kleiner Krautgärten aufgeteilt und den Untertanen unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

1998 wiederentdeckte der Badener Stadtrat Hans Hornyik die Burgstelle. Zwischen 2000 und 2001 fanden vom Bundesdenkmalamt Ausgrabungen statt, in deren Rahmen eine kleine Hausberganlage, eine polygonale Umfassungsmauer sowie Fundamente eines Turms und einer Kapelle nachgewiesen wurden.

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