Stift Säusenstein


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Standort:  N 48°11.505  E 15°06.885
3374 Ybbs an der Donau, Schlossstraße 14

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.stiftsaeusenstein.at / www.ybbs.gv.at


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Das Kloster wurde im Jahr 1334 durch Eberhard V von Wallsee und seine Gattin Anna gegründet. Eberhard übergab seine Stiftung dem Orden der Zisterzienser. Zuerst bezogen Mönche aus Stift Zwettl das Kloster, aber aus unbekannten Gründen kam es zu keinem erfolgreichen Anfang.

So unterstellte Eberhard das Kloster laut Stiftungsurkunde 1336 zusammen mit zahlreichen "beweglichen und unbeweglichen Gütern" rechtlich als Tochtergründung dem Stift Wilhering. Der erste Abt namens Ulrich besiedelte das Stift Säusenstein gemeinsam mit einigen Mönchen um 1337 von dem Mutterkloster Wilhering. Der Bischof von Passau bestätigte die Stiftung 1344. Der Stifter starb im Jahr 1370 und wurde in der Klosterkirche beigesetzt.

Nach dem Tode des Stifters gestaltete sich die Geschichte des Klosters unter den insgesamt 41 Äbten sehr wechselvoll. Verwüstungen durch die Türkenkriege, Plünderungen durch entlassene Soldaten, harte Steuervorschreibungen und Kriegssteuern, Zwiste der Reformation und Gegenreformation sowie der Dreißigjährige Krieg führten das Kloster mehrfach an den Rand der Vernichtung. Zu einer längeren Belagerung des Klosters kam es jedoch nicht, da das Stift gut vorbereitet war. Nach der Zeit der Reformation kam es langsam wieder zu einer ökonomischen Verbesserung der Zustände des Klosters und zum Anwachsen der Anzahl der Mönche. Nach einem Brand, welcher große Teile des Klosters beschädigte, begann im Jahr 1703 unter den Äbten Malachias I, Malachias II und Roman bis hin zum letzten Abt Andreas Schrappeneder (17511788) eine rege Bautätigkeit, die zur größten Ausdehnung der Gebäude und zum heutigen Aussehen führte.

1781 wurde per Verordnung den Zisterziensern die Verbindung zu Generalabt und Generalkapitel sowie allen ausländischen Klöstern untersagt und damit der Orden als Einheit zertrennt. Anschließend wurden das Kloster dem Staat unterstellt. 1789 wurde das Kloster aufgehoben, als Administrator der Auflösung wurde der Abt von Stift Seitenstetten Ambros Rixner bestellt. In den napoleonischen Kriegen der Jahre 1796 bis 1800 diente der Barockbau unter anderem als Militärlazarett. Als der Abt von Stift Seitenstetten als Administrator des Klosters 1812 starb, wurde die Stiftsherrschaft 1815 vom Staat übernommen und 1825 als Religionsfondsherrschaft Säusenstein an den Meistbietenden verkauft. Der Wiener Hausbesitzer Jakob Bernklau erwarb das Stift. Nach nur zwei Jahren verkaufte er das Stift wieder und als Besitzer folgten verschiedene bürgerliche und adelige Personen.

Die letzten privaten Besitzer, die Familie Edleditsch, verkauften das Stift schließlich an das Deutsche Reich. Es wurde in der Zeit von 1939 bis 1945 als Institut für Grünlandwirtschaft umgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag das Stift in der russischen Besatzungszone und wurde als Quartier der Besatzungsmacht benutzt. Nach dem Abzug der Besatzungsmächte 1955 übernahmen die Österreichischen Bundesforste das Stift, da die verbliebenen Güter auch einigen Waldbesitz enthielten. Das Stiftsgebäude wurde in weiterer Folge an Familien der Umgebung vermietet, das Gebäude selbst wenig betreut.

1979 kaufte die Galeristin, Malerin, Buchautorin und christliche Mystikerin Luise Wittmann gemeinsam mit ihrem in der Architektur arbeitenden Sohn Karl das im schlechten Zustand befindliche Stiftsgebäude und den etwa 2 Hektar großen Park. Die beiden neuen Eigentümer begannen gleich nach dem Kauf mit der Restaurierung und Revitalisierung des Objektes. 2004 übergaben Luise Wittmann und ihr Sohn Karl das Stift aus Altersgründen ihrem Nachfolger, der es in ihrem Sinne weiterführt, renoviert und revitalisiert.

Weitere Informationen: Wikipedia