Burgruine Scharfeneck (Mannersdorf)


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Standort:  N 47°57.080  E 16°36.330
2452 Mannersdorf am Leithagebirge, Scharfeneck

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.mannersdorf-leithagebirge.gv.at


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Bereits um die Jahrtausendwende dürfte sich hier eine hölzerne Befestigung befunden haben. 1386 wird in einer ungarischen Urkunde Johann von Scharpeneck erwähnt. Er war Pfleger der Burg Landskron. Die Brüder Hermann und Friedrich von Scharfeneck dürften ihre Stammburg verkauft haben. Sie gelangte an den ungarischen König, der sie offenbar neu erbauen ließ.

Als ungarische Grenzburg war sie gegen Österreich gerichtet. Sie wurde zuerst als Lehen an die Familie Wolfart und 1442 dann als Pfand an Georg von Pottendorf vergeben. In der politisch unruhigen zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts waren die Eigentumsverhältnisse recht unübersichtlich. Man kann heute kaum mehr feststellen, wann Scharfeneck ungarisch und wann österreichisch war.

Graf Siegmund von St. Georgen und Pösing konnte die Burg bis 1460 halten, musste sie dann aber abgeben. Zwei Jahre später befand sie sich wieder, diesmal aber als kaiserlicher Pfandbesitz, in der Hand der Grafen von St. Georgen. 1469 verkauften sie Scharfeneck an den ungarischen König Matthias Corvinus. Dieser übergab es an Ulrich von Grafeneck als freies Eigen. Unter ihm fand ein Ausbau der Verteidigungsanlagen statt. Ulrich stellte sich bald an die Seite Kaiser Friedrichs III. Scharfeneck war nun endgültig österreichische Grenzburg. Von Ulrichs gleichnamigen Sohn gelangte es zuerst an dessen Onkel Dr. Veit von Fürst und 1507 an Christoph von Zinzendorf.

Ab 1528 wurde die Herrschaft meist als Pfandbesitz vergeben. Nachdem 1555 ein Blitz den Bergfried schwer beschädigt hatte, ließ Max von Polheim, der ab 1558 Pfandherr war, einige Ausbauarbeiten vornehmen. Die Burg wurde aber bald nicht mehr bewohnt und verfiel. Lediglich im Torbau hauste ein Wärter. Die weitere Besitzgeschichte ist mit jener von Mannersdorf bis in das 20. Jahrhundert hinein ident. Scharfeneck gehört heute den Österreichischen Bundesforsten.

Weitere Informationen: Burgen Austria