Schloss Schönkirchen


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Standort:  N 48°21.905  E 16°41.840
2241 Schönkirchen-Reyersdorf, Gänserndorferstraße 2

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: nur von außen möglich

Links:


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Um 1175 wird ein Ulrich von Sconenkirchen mehrfach genannt. Wenige Jahre später scheint ein Leopold von Schönkirchen auf. Ab 1285 tauchen die Sonnberger und die Herren von Gerlos in Schönkirchen auf. Bei ihnen dürfte es sich vermutlich um die Lehensherren der Schönkirchner gehandelt haben. Diese starben um 1363 aus. Durch die Heirat der Brigitte von Gerlos mit Ulrich von Haslau wurde dessen Familie zum größten Grundherrn der Umgebung. Als Bernhard von Haslau starb, verkaufte seine Witwe Margarethe Schönkirchen 1469 an Rüdiger von Starhemberg. Ritter Sigmund Schnaidpeck kaufte 1492 die Herrschaft. 1529 wurde diese von durchziehenden türkischen Streifscharen geplündert.

1596 wird ein Freiherr Wilhelm von Schönkirchen erwähnt. 1603 erwarb Siegmund Freiherr von Landau Schönkirchen. Da sich dessen Familie am protestantischen Adelsaufstand gegen Kaiser Ferdinand II beteiligt hatte, wurde ihr die Herrschaft 1621 konfisziert. Die Hofkammer verkaufte sie bereits im nächsten Jahr an Adam Freiherr von Herberstein. 1645 verwüsteten die Schweden den Ort. Zu den folgenden Besitzern zählten Franz Anton Graf Caretto von Grana, Maria Henriette Herzogin von Arenberg und Nikolaus Wilhelm Beckher Freiherr von Wallhorn. Letzterer ließ 1692/95 anstatt der alten Veste ein neues Schloss im ländlichen Barockstil erbauen.

Nach der Schlacht von Deutsch-Wagram richteten die Franzosen 1809 im Schloss ein Feldspital ein. Die heutige klassizistische Anlage stammt von Erzherzog Rainer, der 1822 Schönkirchen von Franz Freiherr von Plankenstern kaufte und auch den großen Schlosspark im englischen Stil anlegen ließ. Sein Nachfolger wurde Erzherzog Ernst. 1908 wurde das Schloss von Gustav Löw erworben. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland wurde es ihm enteignet. Dies führte 1945 zur Beschlagnahme durch die russische Besatzungsmacht als "Deutsches Eigentum". Sie brachte darin die Ortskommandantur unter, was das Gebäude vor noch größeren Verwüstungen rettete. Später befand sich hier die Verwaltung der ÖMV. Nach der Rückstellung blieb Schönkirchen bis 1956 bei der Familie Löw. Das gut restaurierte Schloss gehört heute der Familie Legler von Diesbach.

Weitere Informationen: Burgen Austria / NÖ-Burgen online