Wehrkirchenanlage Traiskirchen


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Standort:  N 48°01.055  E 16°17.730
2514 Traiskirchen, Wiener Straße 28-30

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.traiskirchen.gv.at


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Die Pfarrgründung St. Margareta in Traiskirchen geht auf die Babenberger zurück. Im Jahre 1082 wurde erstmals ein Kirchenbau anlässlich der Einweihung durch Bischof Altmann von Passau urkundlich erwähnt. Vermutlich handelte es sich dabei noch um einen Bau im romanischen Stil. Die Pfarre wurde 1113 von Herzog Leopold III dem Stift Melk übergeben. Am 7. Jänner 1120 wurde Traiskirchen zur Mutterpfarre des westlichen Wiener Beckens. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche sicherlich mehrmals umgebaut. Spätestens zu Beginn der Türkeneinfälle wurde das Gotteshaus zu einer Wehrkirchenanlage ausgebaut.

Die Wehrkirche wurde im Jahr 1683 im Türkenkrieg bis auf die Grundmauern zerstört. Mit Abt Gregor Müller des Stiftes Melk wurde die Kirche nach den Plänen des Architekten und Baumeisters Mathias Gerl in den Jahren 1753 bis 1755 neu errichtet und am 12. Juni 1774 durch Fürsterzbischof Kardinal Migazzi geweiht. 1888 wurde die Kirche renoviert. Im 2. Weltkrieg wurde das Kirchendach und der Kirchturm schwer beschädigt. In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erfolgte eine Teilsanierung der Kirche. Im Jahre 2002 wurde sie wieder renoviert und die Fassade in der Originalfarbe hergestellt.

Traiskirchen besitzt eine der größten Wehrkirchenanlagen Niederösterreichs mit fast 100m im Durchmesser. Ein Graben der früher 20m breit und mit Wasser gefüllt war, umgibt die Anlage. Über den Graben führt eine aus Steinen gemauerte Bogenbrücke zum Eingang der Wehrkirchenanlage. Der noch im ganzen Umfang erhaltene Verteidigungsring besteht aus einer äußeren Mauer und einem Zwinger zur inneren Mauer hin. Da die innere Mauer höher als die äußere war, konnten Angreifer von zwei übereinanderliegenden Vertreidigungslinien abgewehrt werden. Drei Ecken der Zwingmauer sind durch kleine Dreiviertelrundtürme verstärkt. Im Westen ist in der Fortsetztung in der inneren Mauer ein Torturm eingebaut. Um aber eine seitliche Vertreidigung des Zwingers zu ermöglichen ist dem Turm später ein fast bis zur halben Zwingerbreite vorspringender, ursprünglich oben offener ummauerter Vorhof als Torschutz angefügt worden. Der einstöckige Pfarrhof schließt nordwestlich an den Torturm. Der Pfarrhof wurde 1746 vollendet, brante 1945 aus und wurde in den Jahren 1951 bis 1956 in der überlieferten Form wieder aufgebaut. Nach Osten hin schlossen sich Stallungen, Scheunen und Schuppen an, die 1943 zu Wohnungen umgebaut wurden.

Weitere Informationen: Wikipedia