Burgruine Unterthurm (Vestenthurn)


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Standort:  N 48°10.320  E 15°53.390
3033 Altlengbach, Unterthurm 9

Parkplatz: N 48°10.345  E 15°53.370
an der Straße vor der Ruine parken

Gehzeit: 0 Minuten


Besichtigung: nur von außen möglich

Links: www.altlengbach.gv.at


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Die heutige Ruine Unterthurm ist der Rest der alten Veste Turn, die möglicherweise auf einen Verteidigungsbau des Magyarenhags zurückgeht. Die spärlichen urkundlichen Nachrichten über die Burg setzen aber erst im ausgehenden Hochmittelalter ein. Der Ansitz war Wohnort einer kleinadeligen Familie.

1212 wird ein Heinrich von St. Christophen als Notar Ottos von Lengenbach genannt, der vermutlich in Turn wohnte. Die erste gesicherte Erwähnung der Burg erfolgte 1246 mit "Leutoldus castellanus in Turri". Im 14. Jahrhundert hatten die Ritter von Seebach die Veste als landesfürstliches Lehen inne. Jörg Seebeck, dem Turn 1386 gehörte, war zugleich Pfleger auf der Burg Neulengbach. 1401 scheint Stephan Fronauer als Lehensnehmer der Wallseer in Altlengbach und Turn auf.

Bereits 1418 saß wieder ein Stephan Seebeck in Thurn. 1455 erwarb Ritter Hans von Ladendorf die Herrschaft. Nach dem Aussterben seiner Familie erbten die Familie Reicker die Burg. Diese wurde beim verheerenden Erdbeben von 1590 schwer beschädigt, aber bald wiederhergestellt. Nach dem Tod des letzten Reickers kam Turn um 1613 an eine Nebenlinie der Grafen von Hardegg. August Graf Hardegg, Herr zum Thurn, war Kämmerer Erzherzogs Maximilian und Rat der niederösterreichischen Hofkammer. Mit Georg Bernhard starb 1682 die Turner Linie der Hardegger Grafen aus, doch wurde bereits ein Jahr zuvor die Herrschaft an Christoph Johann Graf Althan verkauft. Nach den Zerstörungen des Türkenjahres 1683 wurde die Burg nicht mehr restauriert und verkam zur Ruine.

Über Johann Karl Graf Kuefstein kam Turn 1713 an Johann Paul Bartolotti von Partenfeld. Dessen Brüder und Nachfolger mussten Turn 1740 wegen Konkurs verkaufen. Als Eigentümer folgten nun Fürst Theodor Konstantin Lubomirski, Karl Abraham Wetzlar von Plankenstein und 1797 Moritz Graf Fries. 1828 übernahmen die Fürsten Liechtenstein mit der Herrschaft Neulengbach auch Turn. Um 1885 pachteten die "Ritterorden zum Grünen Humpen" in Wien und "zum Silbernen Humpen" in Neulengbach die Ruine. 1902 pachtete ein Neulengbacher Geschäftsmann, der sich "Ritter von Kornthal" nannte, den Turm. Unterthurm gehört heute den Prinzen von Liechtenstein in Dietersdorf, die den Turm aber vermietet haben.

Weitere Informationen: Burgen Austria


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