Schloss Wolfpassing


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Standort:  N 48°04.685  E 15°03.920
3261 Wolfpassing, Nr. 1

Parkplatz: N 48°04.690  E 15°03.890
Parkplatz vor dem Schloss

Gehzeit: 0 Minuten


Besichtigung: nach Voranmeldung oder bei Veranstaltungen

Links: www.wolfpassing.gv.at


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Über die Frühzeit der Herrschaft gibt es kaum verlässliche Informationen. Im 12. Jahrhundert saß hier vermutlich eine Ministerialenfamilie, die sich nach Wolfpassing nannte. Allerdings könnte diese auch in Wolfpassing bei Tulln angesiedelt gewesen sein. Die erste urkundliche Erwähnung Wolfpassings findet sich im landesfürstlichen Urbar aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, wo eine "Hofstatt zu Wolfpazingen" im Besitz des Landesfürsten ausgewiesen ist.

Im 15. Jahrhundert waren die Herren von Wolfstein als Burggrafen tätig. Später dürften sie die Herrschaft als Lehen besessen haben. Margarethe von Wolfstein heiratete Volkhard I von Auersperg, wodurch Wolfpassing 1508 erstmals an seine Familie gelangte. 1609 war die Herrschaft aber im Besitz der Familie Hofkirchen.

Da dem Freiherrn Wilhelm von Hofkirchen Verbindungen zu den aufständischen Protestanten in Böhmen nachgewiesen wurden, wurde sein Besitz 1620 konfisziert. Seine Kinder waren jedoch katholisch, wodurch sie diesen 1621 zurückerhielten. Wenzel Wilhelm von Hofkirchen verkaufte 1635 Wolfpassing an Sigmund Abensperg-Traun. Um 1690 wurde die bereits im 16. Jahrhundert modernisierte Burg endgültig zum Schloss umgebaut. Durch Erbschaft gelangte dieses an die Freiherren von Geymann, die es bis 1723 besaßen, als es Leopold Karl Graf Zinzendorf erwarb. Seine Söhne verkauften das Schloss 1747 dem mit ihnen verwandte Ernst Ferdinand Graf Auersperg. Kurz danach erhielt der Bau seine heutige Gestalt. Als Kaiser Franz I 1834 einige Auersperg-Schlösser für den k. k. Patrimonalfonds ankaufte, war auch Wolfpassing darunter.

1910 gab der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand das Gut an das Verteidigungsministerium im Tauschweg gegen das Gut Blühnbach ab. Auf dem Schlossareal wurde eine Kavalleriekaserne eingerichtet. Im Ersten Weltkrieg diente das Schloss als Rekonvaleszentenheim für verwundete Offiziere. 1918 wurde Wolfpassing vom österreichischen Landwirtschaftsministerium übernommen, das es bis 1924 dem aus Slowenien verlegten Lipizzanergestüt zur Verfügung stellte. 1929 wurden im Schloss eine Molkereifachschule sowie eine Bundesversuchsanstalt für Milchwirtschaft eingerichtet. Später ein Lebensmitteltechnologisches Zentrum und bis 2007 wurde es als Internat und als Unterrichtsräumlichkeit verwendet. Heute steht das im Eigentum der Bundesimmobiliengesellschaft stehende Schloss für Ausstellungen, Veranstaltungen, Hochzeiten und Empfänge zur Verfügung.

Weitere Informationen: Burgen Austria / NÖ-Burgen online


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