Burgstall Blasenstein


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Standort:  N 48°18.760  E 14°45.755
4364 St. Thomas am Blasenstein, Markt 1

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.st-thomas.at


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In einer Passauer Urkunde aus dem 13. Jahrhundert werden zwei Burgen in Blasenstein des "Otto et Walchunus nobiles dicte de Machlant" erwähnt, die 1150 bereits bestanden haben sollen. Ob es sich dabei um eine Doppelburggründung oder um eine Bauentwicklung handelt, kann nicht gesagt werden.

Auch die genaue Gründungszeit ist nicht bekannt. Blasenstein war der Sitz der Edlen von Blasenstein. Otto von Machland bzw. der Bischof Reginbert von Passau stifteten im Jahre 1146 den Ort an das Kloster Waldhausen. Nach Ottos Tod 1149 ging der Besitz an seinen Bruder Walchun von Klamm über. 1162 kam die Herrschaft durch Erbschaft an den Grafen Hermann von Velburg, dieser nannte sich 1183 auch "Graf von Blasenstein".

1190 scheint ein Burgmann namens "Wintherus de Blasenstaine" auf, 1218 und 1234 sind weitere Dienstleute dieses Namens bekannt. Als Graf Ulrich von Velburg-Klamm 1218 starb, ging der Besitz auf Grund von Erbverträgen an die Babenberger und später an die Habsburger über. Als weitere Besitzer sind die Zelkinger (1410) sowie Peter Engelhartstetter (1458) angeführt.

Aus den archäologischen Funden lässt sich mit einiger Sicherheit ableiten, dass die untere Burg Blasenstein bereits um 1300 nicht mehr bewohnt wurde. Eventuell ist das Abkommen der beiden Burgen auch mit den Auseinandersetzungen zwischen Ottokar II Premysl von Böhmen mit den Habsburgern in der Mitte des 13. Jahrhunderts in Zusammenhang zu bringen. Ob das Verschwinden der Burgen mit den Hussiteneinfällen von 1428 und 1432 zu tun haben, ist eher unwahrscheinlich. Ob an der Stelle der Oberen Burg bereits 1209 die Burg zu einem Pfarrhaus umgestaltet wurde, ist ebenfalls umstritten. Im Jahre 1331 wird St. Thomas als Filialkirche von Münzbach erwähnt, erst 1347 wurde von Herzog Albrecht II hier eine tägliche Messe gestiftet und seit 1359 ist St. Thomas urkundlich als eine selbständige Pfarre belegt. In ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts dürfte der älteste Teil der heutigen Kirche an der Stelle der oberen Burg errichtet worden sein.

Weitere Informationen: Burgenkunde