Schloss Ennsegg


nb.jpg

Standort:  N 48°12.915  E 14°28.910
4470 Enns, Schloßgasse 4

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: nur von außen möglich

Links: www.tse-enns.at


ennsegg_u_00.jpg

Die Errichtung der alten kaiserlichen Ennsburg stand im Zusammenhang mit der Vertreibung der Magyaren im 10. Jahrhundert. Sie war eine der ältesten Burgen Österreichs und in die Stadtbefestigung von Enns einbezogen.

977 übergab sie Bischof Adalbert von Passau an Herzog Heinrich von Bayern. Hier auf dem Ennser Georgenberg, wurde 1186 die "Georgenberger Handfeste" ausgestellt. Dies war ein Staatsvertrag, der im Falle des Aussterbens des steirischen Fürstengeschlechts der Ottokare, die Vereinigung der Steiermark mit Österreich vorsah. Sechs Jahre später war es soweit. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts war die Anlage aber schon stark baufällig. 1565 bemühte sich die Stadt Enns um den Erwerb der Burg.

Kaiser Maximilian II schenkte sie aber Dr. Georg Gienger mit der Verpflichtung, den bereits ruinösen Bau wieder in einen guten Zustand zu versetzen. Er baute bis 1570 am Nordostende der Hochterrasse das sogenannte "Alte Schloss". Der Bau war aber noch wesentlich kleiner als heute. Seine Tochter Ursula erbte das nun Ennsegg genannte Schloss und brachte es in ihre Ehe mit Ferdinand Helfried von Meggau ein. Etwas später scheinen die Ungnad als Besitzer auf. Andreas II Ungnad bezeichnete sich noch 1601 als Herr von Ennsegg. Als führendes Mitglied einer protestantischen Erhebung verlor er jedoch 1623 seinen Besitz. Das Schloss wurde Ott Josef von Kirchberg zuerst pfandweise und dann als freies Eigen übergeben. Dessen Schwiegertochter Regina von Hoyos verkaufte Ennsegg 1656 dem wieder katholisch gewordenen Sohn Andreas Ungnads, David Graf von Weissenwolf.

Auf David geht die Erweiterung des Schlosses um die beiden, den großen Hof begrenzenden Flügelbauten zurück. Seine Enkelin heiratete 1722 Johann Wilhelm Fürst Trautson. Ennsegg wurde noch ein drittes Mal zum Heiratsgut, als 1744 Maria Josepha von Trautson den Fürsten Karl Joseph Auersperg ehelichte. 1809 hatte Napoleon im Schloss sein Hauptquartier aufgeschlagen. Von 1890 bis 1928 war Ennsegg im Eigentum der Landgrafen Fürstenberg, danach der mit ihnen verwandten Grafen Walderdorff. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges und in den darauf folgenden Monaten erlitt vor allem die Innenausstattung große Schäden. Im Jahr 2000 erwirbt Dr. Georg Spiegelfeld das Schloss und nimmt umgehend die Renovierung und Wiederbelebung des historischen Gebäudes in Angriff. Die Stadt Enns kaufte den Schlosspark.

Weitere Informationen: Burgen Austria / Ebidat