Stift Gleink


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Standort:  N 48°04.115  E 14°24.830
4407 Steyr, Gleinker Hauptstraße 20

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.dioezese-linz.at


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Das ehemalige Kloster entstand zu Beginn des 12. Jahrhunderts aus der bambergischen Lehensburg Glunich. Die Stifter Arnhalm I und sein Sohn Bruno aus dem Ministerialengeschlecht der Gleink-Volkersdorfer, deren Dienstherren, die steirischen Otakare, das Stift mitgegründet haben, ließen die Feste in ein Klostergebäude umgestalten.

Um 1120 bestand die dem Apostel Andreas geweihte Klosteranlage bereits. Gleink war eine Tochterbesiedlung von Stift Garsten, aus dem der erste Abt Ulrich kam. Der romanische Klosterbau wurde 1220, 1275 und 1313 durch Brände beschädigt. Nach den unruhigen Zeiten der Kriege mit den Ungarn erlebte das Stift noch vor der Glaubensspaltung eine Blütezeit unter Abt Gregor Grand (1504 bis 1520).

Sein Nachfolger Thomas Amfeldt (1520 bis 1539) musste zusehen, wie türkische Kavallerie aus dem Streifkorps Kasimsbegs im September 1532 die Gegend von Gleink und Dietach verwüstete. Durch die politischen, wirtschaftlichen und eligiösen Verhältnisse in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts, vor allem durch die Plünderung im Bauernkrieg 1626, geriet das Kloster in eine große Notlage, aus der es erst die Äbte Cölestin Pestaluz (1658 bis 1678) und Rupert I. von Kimpflern (1678 bis 1708) wieder herausführten. Unter diesen Äbten begann auch für Gleink die große barocke Bauperiode, die unter Abt Rupert II Freysauf von Neudegg (1709 bis 1735) ausklang. Als vorletzter Abt regierte Andreas von Schwandtner (1735 bis 1762). Im Jahre 1762 wurde Professor Wolfgang Holmayr zum Abt gewählt. Er leitete als Wolfgang III das Stift bis zu dessen Aufhebung.

Im Zuge der Kirchenreformen Kaiser Joseph II wurde Gleink am 21. Mai 1784 säkularisiert. Bald nach der Aufhebung wurden die Stiftsgebäude als Kaserne verwendet. 1791 gelangte Gleink als Dotationsgut an den Bischof von Linz. Auf Veranlassung von Bischof Gregor Thomas Ziegler kamen 1832 Salesianerinnen von Wien nach Gleink. Ihr Kloster zählte in der Blütezeit bis zu 70 Schwestern. Von ca. 1950 an war kein Eintritt mehr zu verzeichnen, deshalb verfügte man 1977 die endgültige Auflösung. Die Pfarrseelsorge in Gleink wurde nach der Klosteraufhebung von Weltpriestern durchgeführt, seit 1950 vom Orden der Herz-Jesu-Missionare. Durch die Restaurierungen im Jahre 1954 und insbesondere in den Jahren 1981 bis 1994 unter Pfarradministrator P. Andreas Mair MSC ist Gleink heute ein Anziehungspunkt für Kunstfreunde und Kunstkenner.

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