Schloss Linz


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Standort:  N 48°18.315  E 14°16.950
4041 Linz, Schlossberg 1

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: das Schlossmuseum ist von Dienstag bis Freitag zwischen 09.00 und 17.00 sowie an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 10 bis 16.00 geöffnet

Links: www.landesmuseum.at / www.linz.at


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Auf dem Platz des heutigen Schlosses befanden sich bereits in der Spätantike militärische Anlagen. Kaiser Karl der Große soll angeblich persönlich die Errichtung der Burg anlässlich seines Feldzuges gegen die Awaren 790 veranlasst haben. Eine Passauer Urkunde von 799 erklärt, dass Graf Gerold die Burg von Bischof Waltrich von Passau zur Nutzung auf Lebenszeit übertragen wurde.

1210 verkaufte Gottschalk II von Haunsperg, als letzter seiner Familie, die Burg an den Babenberger Herzog Leopold VI. Damit wurde die Burg landesfürstlich. Als König Przemysl Ottokar II 1260 seine oberösterreichischen Länder zusammenfasste, richtete er hier seine Landesverwaltung ein. Ab 1288 stellten die Wallseer mit kurzen Unterbrechungen fast zwei Jahrhunderte lang die Landeshauptmänner.

1460 trat Wolfgang von Wallsee die Burg an Albrecht ab. Der Herzog ließ sie nun instand setzen und bewohnte sie bis 1463. Sein Bruder Friedrich III hielt sich 1467 erstmals in der Burg auf. Im Zuge einer Fehde, die Christoph und Heinrich von Liechtenstein 1476/77 gegen ihn führten, musste die Festung rasch ausgebessert und verstärkt werden. Damals wurde auch die Linzer Stadtmauer errichtet, in die die Burg einbezogen wurde. 1484 wählte Friedrich III die Linzer Burg als seine Residenz. 1500 befahl Kaiser Maximilian I das Schloss wieder herrichten zu lassen. Auch im 16. Jahrhundert wurde die Burg häufig als zeitweilige Residenz des Wiener Hofes benützt. 1521 hatte Erzherzog Ferdinand dem Landeshauptmann Cyriak von Pollheim die Burg übergeben und ihn mit der Instandhaltung betraut. Kaiser Rudolf II gilt als Erbauer des heutigen Schlosses. Als er 1576 die Regierung antrat, setzte eine umfangreiche Planungstätigkeit ein, die aber vorerst nur zu Teillösungen führte. Sein Bruder Matthias zog sich 1582 in die Linzer Burg zurück.

Da die Burg 1599 bereits wieder in einem sehr schlechten Zustand war, lies Kaiser Rudolf II im nächsten Jahr mit dem Neubau des Schlosses beginnen. Die bestehenden Burggebäude wurden abgebrochen und die Gräben zugeschüttet. Nach einer Bauzeit bis ca. 1613 waren hier nun die Wohnräume des Landeshauptmannes, seiner Beamten und zahlreiche Kanzleien der landesfürstlichen Ämter untergebracht. Die vom Kaiser bewohnten Räume befanden sich im ersten Stock. Während der bayrischen Pfandherrschaft von 1620 bis 1628 residierte Graf Adam von Herberstorff als Statthalter des bayrischen Herzogs Maximilian im Schloss. Während der Türkenbelagerung Wiens von 1683 residierte Kaiser Leopold I im Linzer Schloss.

Mitte des 18. Jahrhunderts begann der Niedergang des Schlosses. Es wurde vom Hof nicht mehr bewohnt. Schon im Österreichischen Erbfolgekrieg 1742 wurde es zum Hauptfeldhospital bestimmt. Im Jahr 1800 vernichtete ein Großbrand große Teile des Schlosses. 1808 begannen Wiederherstellungsarbeiten, doch baute man die zerstörten Gebäude nur teilweise wieder auf. 1811 zog in den notdürftig restaurierten Bau das k. k. Provinzialstrafhaus ein. 1851 wurde es nach Garsten verlegt. Das Linzer Schloss wurde nun Kaserne des oberösterreichischen Hausregimentes Großherzog von Hessen und bei Rhein. Nach 1945 und seiner zeitweisen Verwendung als Flüchtlingslager und Gendarmeriekaserne schien das Schloss endgültig dem Untergang geweiht zu sein. 1960 wurde es jedoch restauriert und beherbergt seither das Oberösterreichische Landesmuseum.

Weitere Informationen: Burgen Austria