Burg Rannariedl


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Standort:  N 48°28.855  E 13°46.315
4143 Neustift im Mühlkreis, Rannariedl 1

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: nur von außen möglich

Links: www.neustift-muehlviertel.at


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Die Burg war ursprünglich Eigentum der Falkensteiner, Passauer Ministeriale, die sich wie die bereits um 1227 ausgestorbenen Hochfreien von Falkenstein nach der benachbarten Burg nannten. Vermutlich wurde Rannariedl um 1240 errichtet.

1260 verpfändete Chalhoch von Falkenstein den Turm dem Bischof von Passau, allerdings nur auf drei Jahre. Die Brüder Chalhoch, Ulrich und Haug verkauften 1357 die inzwischen erweiterte Feste dem Passauer Bistum. Dieses verpfändete sie 1374 an die Schaunberger und setzte nach deren Unterwerfung und der Rückgabe durch Herzog Albrecht III 1384 vorwiegend Pfleger ein. Bischof Leonhard übergab 1431 Rannariedl auf Lebenszeit seinem Hauptmann Reinprecht von Polheim. 23 Jahre später gab sie dieser wieder dem Bistum zurück.

Wegen Streitigkeiten über die 1479 vorgenommene Bischofswahl wollte Herzog Georg von Niederbayern das vom Pfleger Nußdorfer und Hans Oberhaimer verteidigte Rannariedl an sich bringen. Er konnte es aber nicht erobern. Schließlich erhielt er es als Pfand. Er überließ es 1490 den Brüdern Heinrich und Siegmund Prüschenk. Siegmund verkaufte die Herrschaft sieben Jahre später an Kaiser Maximilian I, der sie an Herzog Georg weiterverkaufte. Im Friedensschluss nach dem Landshuter Erbschaftsstreit erhielt Maximilian I 1506 auch Rannariedl zugesprochen. Im 16. Jahrhundert wechselten die Pfandbesitzer mehrfach. Hans Graf Khevenhüller, der die Herrschaft seit 1581 besessen hatte, verkaufte sie 1590 an Heinrich Salburger. Sie verblieb nun bis 1725 bei den Grafen Salburg. Dann ging sie in das Eigentum von Johann Gottlieb Graf Clam über.

Schließlich wurde die Burg 1765 wieder von Bischof Ernst Leopold Graf Firmian für das Passauer Bistum erworben. Mit der Aufhebung der weltlichen Herrschaft der Passauer Bischöfe fiel auch Rannariedl 1803 an Österreich und wurde zunächst vom Hofkammeramt verwaltet. 1824 gelangte es in Privatbesitz und wechselte bis heute wieder häufig die Eigentümer. 1940 erwarb der deutsche Minister Peter Reinhold die Burg. Von 1945 bis 1955 stand sie als deutsches Eigentum unter russischer USIA-Verwaltung. Zwischen 1966 und 1969 wurde die bereits stark vernachlässigte Anlage vom Münchner Großkaufmann Josef Schwaiger, der sie ersteigert hatte, restauriert. Danach kam es zu weiteren Besitzveränderungen, die nicht genau nachvollzogen werden können. Seit 1977 ist sie im Besitz der Ledi AG Vaduz.

Weitere Informationen: Burgen Austria / Ebidat