Schloss Ranshofen


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Standort:  N 48°13.885  E 13°01.150
5282 Braunau am Inn, Wertheimerplatz

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.tourismus-braunau.at


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Ranshofen wurde erstmals urkundlich im Jahre 788 der herzogliche Hof "Rantesdorf" der Agilolfinger genannt. Unter Karl dem Großen wird Ranshofen zur Kaiserpfalz erhoben. Der letzte Karolinger Kaiser Arnulf von Kärnten ließ hier zwischen 896 und 898 eine Pfalzkapelle erbauen. Ab 900 wird hier erstmals ein Sitz einer Vereinigung von Weltpriestern genannt. 1120 ist Ranshofen ein Herzogssitz der Welfen.

Noch vor dem Jahre 1040 errichtete Kaiser Heinrich II die Pfarre Ranshofen. An der alten Pfalzkapelle bildete sich eine Weltpriestergemeinschaft, aus der 1125 unter dem Bayernherzog Heinrich IX ein Augustiner-Chorherren-Stift hervorging. Die königliche Pfalz wurde zu einem Kloster und vom Salzburger Erzbischof Konrad mit Chorherren besiedelt. Das Kloster wurde vermutlich 1135 eingeweiht.

Das Kloster wurde im Laufe der Geschichte immer wieder durch kriegerische Ereignisse heimgesucht bzw. verwüstet. 1242 überfielen von der Burg Obernberg kommende Gefolgsmannen des Bischofs von Passau das Kloster und brannten mit der Pfalz auch die beiden dortigen Kirchen nieder. 1266 wurde Ranshofen bei Kämpfen zwischen König Ottokar von Böhmen und Herzog Heinrich von Niederbayern erneut niedergebrannt. Unter Propst Konrad I konnte der Neubau der Stiftskirche 1283 abgeschlossen. Während des Landshuter Erbfolgekrieges (1504/05) wurden Kirche und Kloster wiederum schwer beschädigt. Unter Propst Kaspar Türndl wurde 1508 mit dem gotischen Neubau der Stiftskirche begonnen, auch ein neuer Klostertrakt und ein großer Wirtschaftshof wurden erbaut.

Nach 1620 begann für Ranshofen trotz der Bedrohung durch den Dreißigjährigen Krieg eine glanzvolle Zeit. Die Klosteranlage wurde unter Propst Philipp Vetterl in barockem Stil neu errichtet, dabei wurde auch der 1621 eingestürzte Kirchenturm wieder aufgebaut. Aus Anlass des 800-jährigen Bestehens der alten Pfalzkapelle wurden unter Propst Ivo Kurzbauer zum Jahr 1698 Kirche und Kloster nochmals erneuert. Während der Franzosenkriege setzte der wirtschaftliche Niedergang des Klosters ein. 1811 wurde das Kloster durch die bayerische Regierung aufgelöst und das Klostergebäude zum Schloss profaniert.

1812 erwarb Graf Frohberg Montjoie den Besitz. 1839 kam das Schloss an den Münchener Hofrat Ludwig Bernhart. Nach weiteren Besitzerwechseln erwarb 1851 Ferdinand Wertheimer das Schloss, dessen Familie die große Anlage mit den umfangreichen Grundstücken bis 1938 besaß. 1939 wurde Ranshofen von den Aluminium-Werken in Töging erworben. 1945 kam das Schloss an die Stadtgemeinde Braunau, die hier ein Gefangenen- und Flüchtlingslager errichtete. 2012 war das Schloss Ranshofen neben dem Schloss Mattighofen und der Burg Burghausen einer der Schauplätze der oberösterreichisch-bayerischen Landesausstellung.

Weitere Informationen: Wikipedia