Burgruine Ruttenstein


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Standort:  N 48°22.690  E 14°46.250
4282 Pierbach, Niederhofstetten

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.ruttenstein.at


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Die Burg wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. 1160 wird sie unter den Namen Rotenstein als bambergischer Besitz genannt. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts war sie eines der Rodungszentren der Grafen von Clam-Velburg. Ihre erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1209.

Als Graf Ulrich von Clam-Velburg ohne Nachkommen starb, fiel das "castrum Rotinsteine" 1218 an den babenbergischen Landesfürsten Herzog Leopold VI. 1281 verpfändete Rudolf I von Habsburg die Herrschaft an Ulrich dem Langen von Capellen. Um 1300 wurde die bis dahin recht bescheidene romanische Kernburg deutlich ausgebaut. Mit dem Tod von Eberhard II von Capellen 1406, kam es zwischen den beiden Erbtöchtern zu langwierigen Auseinandersetzungen.

Schließlich gelangte Ruttenstein 1418 als landesfürstliches Lehen an Reinprecht II von Wallsee. Nachdem 1483 mit Reinbrecht V auch diese Familie ausgestorben war, wurde die Herrschaft an den auf Steyregg sitzenden Zweig der Familie Liechtenstein verpfändet. Die immer besser werdende Belagerungsartillerie machte es im 15. Jahrhundert erforderlich, diese durch die Errichtung von vorgeschobenen Ringmauern auf Distanz zu halten. Da Christoph von Liechtenstein in den Ungarnkriegen auf der Seite von Matthias Corvinus stand, wurde Ruttenstein vom Kaiser Friedrichs III konfisziert. Er übergab die Burg 1492 als Pfandbesitz den Brüdern Heinrich und Siegmund Prüschenk. Allerdings übernahmen die Liechtensteiner die Pfandsumme und erhielten Ruttenstein wieder zurück. Es blieb nun bis 1556 in ihren Besitz. Dann wurde es an Ferdinand Helfrich von Meggau verpfändet, dem auch die Greinburg gehörte. Mit dieser Herrschaft blieb Ruttenstein bis heute verbunden.

1594 richtete ein Großbrand in der Burg schwere Schäden an. Leonhard Helfrich von Meggau konnte 1615 den bisherigen Pfandbesitz in freies Eigen umwandeln. Anna, eine seiner fünf Erbtöchter war mit Siegmund Ludwig Graf Dietrichstein verheiratet. Er und seine Nachkommen hatten kein Interesse an der kostspieligen Erhaltung der Burg und so wurde sie dem Verfall preisgegeben. Auf die Dietrichstein folgten von 1710 bis 1781 die Grafen Salburg. Ein durch einen Blitzschlag ausgelöster Brand trug 1727 zum weiteren Verfall der Anlage bei. 1781 kam Josef Karl Graf Dietrichstein in den Besitz von Ruttenstein. Er verkaufte sie 1811 an Michael Fink. Von dessen Gläubigern erwarb 1823 Ernst Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha Ruttenstein, dessen Familienstiftung die Ruine noch heute gehört. Ab 2000 setzten umfangreiche Sicherungsarbeiten ein. Die Pflege der Anlage obliegt einem lokalen Burgverein.

Weitere Informationen: Burgen Austria


Aufnahmen: Michael Oberer

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