Stift Schlägl


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Standort:  N 48°38.170  E 13°58.070
4160 Aigen-Schlägl, Schlägl 1

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.stift-schlaegl.at


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Das Stift Schlägl entstand zunächst als ein Zisterzienserkloster. Es wurde als "Slage" bezeichnet und vermutlich 1202/03 vom Passauer Bischof Wolfger von Erla ins Leben gerufen, der seinen Ministerialen Kalhoch II von Falkenstein mit der Durchführung beauftragte.

Unter extremen klimatischen und wirtschaftlichen Bedingungen begann der Zisterzienser-Abt Theoderich mit einer kleinen Gruppe Mitbrüder aus dem Kloster Langheim bei Bamberg mit der Errichtung. Eine erste Erwähnung findet das Kloster im Jahr 1204. Die kurze Geschichte des ersten Schlägler Klosters endet im Winter 1214/15 mit dem Tod des Abtes durch Entkräftung. Die übrigen Brüder gaben das Kloster auf und kehrten nach Langheim zurück.

1218 übergab Kalhoch von Falkenstein das gestiftete Kloster an die Prämonstratenser aus dem Kloster Mühlhausen in Böhmen. Diese begannen um 1250 mit der Errichtung der heutigen Klosteranlage. Vermutlich nach 1251 wurde Schlägl vom Generalkapitel zum Tochterkloster von Mühlhausen bestimmt. Nachdem das Stift im Kampf zwischen Friedrich dem Schönen und Ludwig dem Bayern (1314 bis 1322) beschädigt worden war, wurde es mit Hilfe der Rosenberger wieder aufgebaut. Da das Stift Schlägl während der Hussitenkriege zerstört worden war, wurde es unter Propst Andreas Rieder wieder neu aufgebaut und 1448 durch den Passauer Weihbischof Sigismund Pircham geweiht.

In den Wirren der Reformation geriet das Kloster durch unwürdige Pröpste unter weltliche Verwaltung, wodurch es beinahe untergegangen war. Eine Besserung trat erst 1589 mit dem Amtsantritt des Propstes Wenzeslaus Zypser ein. Während des Bauernkriegs von 1626 wurde das Kloster bis auf die Mauern niedergebrannt. Der Wiederaufbau erfolgte ab 1627 unter Propst Martin Greysing. 1637 waren die Klosterkirche und die Propstei fertiggestellt. Nach der wirtschaftlichen Erholung erlebte das Stift mit der Gründung der Philosophisch-theologischen Lehranstalt eine geistliche und kulturelle Blüte. 1657 wurde es von der Propstei zur Abtei erhoben, deren erster Abt der bisherige Propst Martin Greysing wurde.

Das 18. Jahrhundert war wiederum von wirtschaftlichen Schwierigkeiten begleitet, die vor allem durch die Brände von 1702 und 1739 verursacht wurden. 1850 wurde das Stift wiederum durch einen Brand weitgehend zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte von 1861 bis 1868 unter Abt Dominik Lebschy. Der weitere Ausbau des Stifts erfolgte unter Abt Norbert Schachinger. Ab 1924 wurde im Stift eine Landwirtschaftsschule betrieben. 1941 wurde das Stift von den nationalsozialistischen Machthabern aufgehoben. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte unter Abt Cajetan Lang eine umfassende Restaurierung der Klosteranlage. Das Kloster ist heute das geistliche, seelsorgliche und wirtschaftliche Zentrum des oberen Mühlviertels, von dem aus 8 eigene, 16 bischöfliche, und 2 dem Stift St. Florian inkorporierte Pfarreien betreut werden.

Weitere Informationen: Wikipedia