Schloss Traun


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Standort:  N 48°13.130  E 14°14.200
4050 Traun, Schloßstraße 8

Parkplatz: N 48°13.170  E 14°14.255
Parkplatz vor dem Schloss

Gehzeit: 1 Minute


Besichtigung: weitgehend zugänglich

Links: www.kulturschloss.at / www.traun.at


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Wolf, ein Sohn des bayrischen Grafen Babo von Abensperg, soll um die Mitte des 11. Jahrhunderts die erste Wasserburg an der Traun erbaut haben. Angeblich hatte Marchelm von Wels, der um 738 in den Traungau gekommen war, hier bereits eine hölzerne Befestigung errichtet. Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung von Traun stammt aus dem Jahr 1111. Die Familie der Trauner behielt ihr Schloss mit einer kurzen Unterbrechung bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Ihr erster Vertreter war Pernhart de Trune, der zwischen 1114 und 1120 mehrfach genannt wird. Die Trauner waren ursprünglich eine hochfreie Familie, wurden aber bald Ministeriale, zuerst der Traungauer Grafen, dann der Babenberger und 1246 des Bistums Passau.

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts teilte sich die Familie in zwei Hauptlinien, von denen die Eschelberger Linie um 1900 ausstarb, während die Maissauer Linie, der Schloss Traun seit dem 16. Jahrhundert gehörte, heute noch mehrere Schlösser besitzt. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Schloss im Renaissancestil umgebaut. Während des Bauernkrieges von 1626 wurde das Schloss niedergebrannt, aber bald danach wieder aufgebaut. 1630 verkaufte Sigmund Adam von Traun seinen Stammsitz an den Grafen Werner t’Serklaes von Tilly, dem es gelang, das bisherige Lehenverhältnis aufzulösen und die Herrschaft als freies Eigen zu behalten. Doch bereits 1664 kaufte Ernst von Abensberg und Traun die Herrschaft wieder zurück.

Unter Otto Ferdinand Graf von Abensberg erfolgte 1725 die Barockisierung des Schlosses. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude vernachlässigt, da die Familie Abensberg-Traun nicht mehr in ihm wohnte. Nach 1884 wurden sowohl in der Vorburg als auch im Herrenhaus Substandard-Wohnungen für Fabrikarbeiter eingerichtet. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss durch einen abgeschossenen amerikanischen Flieger schwer beschädigt, wobei der nordwestliche Turm völlig zerstört wurde. 1956 erfolgte die Wiederherstellung. Nach der Absiedlung der restlichen Mietparteien pachtete 1982 die Stadtgemeinde Traun das Herrenhaus auf 99 Jahre und restaurierte es anschließend. 1997 kaufte die Stadt die vorgelagerte Ringmaueranlage. Nachdem diese vorbildlich wiederhergestellt worden war, wird sie seit 2000 als Kulturzentrum betrieben.

Weitere Informationen: Burgen Austria


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