Stadtbefestigung Wels


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Standort:  N 48°09.360  E 14°01.370
4600 Wels

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.wels.at / www.wels.at


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Bereits in der Römerzeit entwickelte sich die kleine Siedlung zu einem wichtigen Stützpunkt und Außenposten des Römischen Reiches. Unter Kaiser Hadrian wurde in der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts das damalige Ovilava zu einer Stadt erhoben. Schon im 3. Jahrhundert wurde die römische Zivilstadt von einer Mauer mit Türmen und Toren umgeben.

Bereits 776 wurde zum Schutz gegen die Awaren durch den Hochfreien Machelm die Welser Burg als Volksburg errichtet. 885 wird Wels als "curtis regia"“, also als königliche Hofburg, bezeichnet und war karolingischer Besitz. Ab dem Jahr 1000 wurde Wels als "Markt" bezeichnet. Da Wels im 11. Jahrhundert zum Kloster Lambach gehörte, wurde es später dem Bistum Würzburg zugesprochen.

Durch einen Erbvertrag kam Wels nach dem Tod des letzten Traungauers 1192 in den Besitz der Babenberger. Die Errichtung der Stadtmauer ist mit Sicherheit spätestens in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts erfolgt. Im Jahr 1222 wurde Wels als Stadt beurkundeten. Es gehörte zu dieser Zeit schon, neben Linz und Steyr, zu den größten Befestigungen Oberösterreichs. Der Stadtplatz entstand im 13. Jahrhundert und das Ledertor, der Vorläufer des Ledererturms, wurde 1326 erwähnt. Die Habsburger vergrößerten die Stadt auf das Doppelte. 1233 brach Herzog Otto II von Bayern in das Herrschaftsgebiet der Babenberger ein, denen er nach der Besetzung der Stadt Wels unterlag. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts errichtete Albero II von Polheim die Stadtburg Polheim in Wels und zog mit seiner Familie hierher. Sie sicherte die Nordwestecke der Stadt und war Teil der Stadtbefestigung. Bereits 1376 erfolgte ein Ausbau der Stadtbefestigung und in der Folge vermutlich die Anlage der Stadttürme.

Die Wehranlage bestand aus einer massiven, innen mit einem Wehrgang versehenen Mauer, die mit Schießscharten durchlöchert war. Im Süden war spätestens ab der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts eine zweite, niedrigere Mauer vorgelagert, heute heißt dieser Bereich deshalb "Am Zwinger". Im Süden, Westen, Norden, und Osten standen innerhalb des Grabens die vier Stadttürme bzw. Tore (Traunturm, Ledererturm, Schmidtturm und das Fischertor). Daneben gab es noch ein einfaches Tor bei der Burg zum Mühlbach und die beiden größeren Tore - das Neutor (ab 1790) und das Pollheimertor (ab 1568) beim Schloß Polheim.

Zwischen 1781 und 1785 wurde der Graben trockengelegt und zwischen 1870 und 1875 zugeschüttet. Das Neutor wurde wie auch der Traunturm 1842 abgebrochen. 1870 brannte das Fischertor, welches daraufhin abgetragen wurde. 1875 erfolgte der Abriss des Schmidtturmes und die Planierung des Grabens. Reste der Stadtmauer sind heute noch am Zwinger, beim Lederertor und bei der Pollheimeranlage erhalten, weiters innerhalb des Raumes Mühlbach und in Häusern in der Ringstraße.

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