Burgruine Windhaag


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Standort:  N 48°17.070  E 14°41.080
4322 Windhaag bei Perg, Burgstraße

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.windhaag-perg.at


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Windhaag wird 1287 erstmals urkundlich erwähnt. Damals saßen hier die "Freitel von Windhaag", die sich zuerst "von Vrithalmsdorf" und erst später "Windhaager" nannten.

Im 14. Jahrhundert wurde die Burg zum landesfürstlichen Lehen, das aber bis 1379 im Besitz der Freitel blieb. Auf sie folgten kurzzeitig Hans von Au und die Lasberger. 1395 gehörte die Burg Konrad Schaffer von Schwertberg, der mit einer Tochter des letzten Freitel von Windhaag verheiratet war. Ab 1400 war Thomas Tannpeck der Besitzer. In den Ungarnkriegen paktierten die Tannpeck mit den Liechtensteinern, die damals zu den Feinden des Kaisers gehörten. Sie ließen es kampflos zu, dass die Burg von Söldnern des Königs eingenommen und niedergebrannt wurde.

Daraufhin entzog ihnen 1485 Friedrich III die Herrschaft Windhaag und belehnte damit Lassla Prager. Dieser lies die Burg wieder aufbauen. Friedrich Freiherr von Prag musste wegen hoher Schulden die Herrschaft 1597 seinem Hauptgläubiger Lorenz Schütter verkaufen. Auch hier häuften sich die Verbindlichkeiten, so dass Windhaag 1636 an Dr. Joachim Enzmillner veräußert wurde. 1642 gelang es Enzmillner sich der Lehensobrigkeit von Windhaag zu entziehen und die Herrschaft in freies Eigen umzuwandeln. Er ließ neben der Burg ein prächtiges Schloss im Stil der Spätrenaissance errichten.

Als er 1678 starb, erbte seine Tochter Eva Magdalena den Besitz. Sie war schon 1649 in den Dominikanerinnenorden eingetreten und hatte von ihrem Vater 1664 die alte Burg als Klostergebäude erhalten, wo sie bis 1689 als Priorin tätig war. Naturgemäß hatte sie als Nonne an einem Prachtschloss kein Interesse. Sie ließ es bis auf die Grundmauern abreißen und das Abbruchmaterial zum Bau eines neuen Klosters am gegenüber liegenden Hügel verwendet. Die alte Burg blieb bestehen, da hier der Pfleger der Herrschaft sowie der Beichtvater der Nonnen wohnten und auch das Landgericht seinen Sitz hatte.

1734 stürzte ein Teil der Burg ein. Im bewohnbaren Rest hausten noch bis zum endgültigen Zusammenfall der Klosterjäger sowie einige arme Leute. Wegen der hohen Verschuldung des Klosters wurde die Herrschaft 1765 dem Domkapitel Linz unterstellt. 1771 war die einst stolze Burg nur mehr eine Ruine, um die sich 200 Jahre lang niemand mehr kümmerte. Erst im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts setzten erste Sicherungsarbeiten ein. 1990 kaufte die Gemeinde Windhaag die Ruine vom Domkapitel Linz, um sie zu restaurieren und touristisch nutzbar zu machen.

Weitere Informationen: Burgen Austria


Aufnahmen: Michael Oberer

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