Burgruine Lichtentann


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Standort:  N 47°53.895  E 13°14.095
5302 Henndorf am Wallersee, Berg

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.henndorf.at


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Die Burg Lichtentann, sowie die ebenfalls im heutigen Gemeindegebiet von Henndorf gelegene Burgruine Altentann (ehemalige Wasserburg) wurden von den Herren von Tann errichtet. Die Grafschaft Henndorf war ursprünglich ein Lehen der Bayrischen Herzöge. In der unruhigen Zeit des Interregnums begann Eckhart VI von Tann um 1225 ohne Erlaubnis des Erzbischofs mit dem Bau der Burg Lichtentann.

Er musste 1272 die Burg auf fünf Jahre an Erzbischof Friedrich II von Walchen übergeben. Obwohl sich sein Sohn Eckhart VII von Tann 1314 verpflichten musste den weiteren Ausbau von Lichtentann einzustellen, wurde die Burganlage vollendet. Nach dem Tode Eckharts XI zog Erzbischof Ortolf von Weißeneck, gestützt auf ein Lehensbekenntnis von 1302, die Burg Lichtentann als "heimgefallene Lehen" ein.

Eckhart X auf Altentann erhielt die Burg als Entschädigung auf Lebenszeit. Nach dem Tode Eckharts X 1355 wollte Erzbischof Ortolf auf dessen Güter zugreifen. Der Sohn des Verstorbenen, Eckhart XII, verbündete sich aber mit Herzog Stefan II von Niederbayern und es kam zur großen "Tanner Fehde" gegen den Erzbischof. Nach einem Schiedsspruch von Herzog Rudolf IV von Österreich, musste Eckhart XI. die Burg an den Erzbischof abtreten. Nach einem Ausgleich mit Erzbischof Pilgrim II von Puchheim erhielt er zwar nochmals Burg Altentann samt dem Gericht als Lehen, musste aber 1369 endgültig auf Lichtentann verzichten. Nach seinem Tode 1391 zog der Erzbischof den gesamten Tanner Besitz ein.

Die Tanner Burgen wurden Sitz von Pflegern, welche die Gerichte Lichtentann-Köstendorf und Altentann-Seekirchen verwalteten. 1607 wurde die Pflege Lichtentann und das Gericht Köstendorf mit der Pflege Altentann vereinigt. Nach dem Brand der Burg Altentann 1680 übersiedelte der Pfleger in ein eigenes Gerichtsgebäude nach Neumarkt. Die Burg wurde dem Verfall überlassen. 1809 erwarb der Brauereibesitzer Kaspar Moser aus Henndorf beide Burgen bzw. Ruinen. Im 18. und 19. Jahrhundert hatten sie nur mehr als Steinbruch gedient. Im Jahr 1916 erwarb Friedrich Freiherr von Mayr-Melnhof den gesamten Henndorfer Wald. Die darin befindliche Ruine Lichtentann gehört noch heute zum Besitz von Mayr-Melnhof.

Weitere Informationen: Burgen Austria