Stadtbefestigung Salzburg


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Standort:  N 47°48.275  E 13°02.110 (Müllner Schanze)
5020 Salzburg

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.salzburg.com


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Die Stadtbefestigungen rund um die Stadt Salzburg sicherten über Jahrhunderte die Bürger der Stadt. Unter Einschluss der Festung Hohensalzburg führte ein geschlossener Ring von Stadtmauern um die Altstadt.

Bis 1291 bestand ein alter Mauerring der befestigten Pfalzanlage in Bereich Waagplatz. Dieser wurde mit seinen 3 Tortürmen in den romanischen Befestigungsring der sogenannten 1. Stadtbefestigung miteinbezogen. Diese dürfte in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts unter Erzbischof Friedrich II errichtet worden sein. Aus deiser Zeit stammen Stadtmauerreste in Altstadthäusern, der Rote Turm (heute Freyschlösschen) und der Lambergturm am Mönchsberg sowie Wehrmauern beim Benediktinerstift Nonnberg und das Nonnbergtor.

Die 2. Stadtbefestigung erfolgte unter Erzbischof Burkard von Weispriach und wurde zirka 1465 bis 1480 durchgeführt. Sie war im wesentlichen von der Bürgerschaft zustande gebracht worden. Aus dieser Zeit stammen die Bürgerwehr am Mönchsberg sowie die Reste des Erentrudistores im Keller des Hauses Schanzlgasse 14. Die 3. Stadtbefestigung stammt aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und erfolgte zwischen 1620 und 1646 unter Erzbischof Paris Lodron. Aus dieser Zeit stammen die Müllner Schanze, ein durchgehender Wehrmauernzug und skarpierte Felsen des Mönchsbergs, das Torwächterhaus des Zwingers unterhalb der Richterhöhe, der Stadtmauerrest am Rudolfskai beiderseits des ehemaligen Michaelitores, der Stadtmauerrest in der Basteigasse, das Gstättentor und das Klausentor.

Um in Kriegszeiten wie beispielsweise dem Dreißigjährigen Krieg dem Schloss Mirabell und den neu entstandenen Stadtteilen rechts der Salzach, genannt die Neustadt, ausreichend Schutz bieten zu können, ließ Erzbischof Paris Graf Lodron im 17. Jahrhundert die ersten Befestigungsanlagen in diesem Gebiet errichten. Er versetzte das Mirabelltor gegen Bergheim. Dem bereits bestehenden Linzer Tor wurde ein Äußeres Linzer Tor Richtung Gnigl vorgebaut. Dieses Lodronsche Verteidigungssystem war ein groß angelegtes System von bestückten Basteien, Wällen, Gräben und Vorwerken. Zur Verteidigung ließ er 4.000 Kanonen, Mörser und Wallbüchsen gießen.

Nach dem Anschluss Salzburgs 1816 an Österreich gelangten die Anlagen in den kaiserlichen Besitz. 1866 endete dann der Verteidigungssinn dieser Stadtbefestigung. Mit Allerhöchster Entschließung wurden die Festungswerke zwischen Schloss Mirabell und dem Linzer Tor als Geschenk der Stadtgemeinde übergeben. Da die Festungsbauten nicht mehr der Waffenentwicklung entsprachen wurden sie abgerissen und das Material für die Salzachregulierung und die Kanalisation verwendet.

Weitere Informationen: Salzburg-City