Burg Fürstenfeld


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Standort:  N 47°03.005  E 16°04.860
8280 Fürstenfeld, Kirchenplatz 5

Parkplatz: N 47°03.015  E 16°04.790
Parkplatz vor dem Eingang zur Burg

Gehzeit: 0 Minuten


Besichtigung: nur von außen möglich

Links: www.fuerstenfeld.at


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Die Burg am Stein war die Hauptburg von Fürstenfeld. Wahrscheinlich wurde sie um 1170 von Markgraf Ottokar IV, dem steirischen Landesfürsten, gleichzeitig mit der ersten Stadtgründung errichtet. 1185 wird sie erstmals urkundlich erwähnt.

Sie war im 12. Jahrhundert ein wichtiger Stützpunkt für die Kolonisierung der Oststeiermark. Anlässlich der Stadterweiterung von 1220 durch Herzog Leopold VI wurde auch die Stadtburg vergrößert. Die Burg war Sitz des landesfürstlichen Burg- und Stadthauptmannes und wurde von Burggrafen verwaltet. Als erster scheint gegen Ende des 12. Jahrhunderts ein Konrad von Fürstenfeld auf. Der 1234 genannte Walther begründete das angesehene Geschlecht der Pris von Fürstenfeld, das bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts mit der Verwaltung der Burg betraut war.

Auch die folgenden Verwalter nannten sich nach der Stadt. Sie saßen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts in der Burg. Auf diese Fürstenfelder folgten Burggrafen aus verschiedenen steirischen Familien. Nach dem Aussterben der Stadecker kam die Burg als Pfandbesitz an die Grafen von Montfort. Graf Stefan von Montfort übergab 1437 die Herrschaft Stein an König Friedrich IV. Dieser verpfändete sie noch im gleichen Jahr an Hans von Stubenberg. 1445 fiel sie an den Landesfürsten zurück. Während der Ungarnkriege wurden die Befestigungen stark ausgebaut und mit Söldnern besetzt. 1469 gelang es den Truppen des Andreas Baumkircher die Besatzung zu überrumpeln und Stadt und Burg einzunehmen. Ein kaiserliches Entsatzheer wurde wenige Monate später vor den Mauern von Fürstenfeld vernichtend geschlagen. Erst im nächsten Jahr konnte Graf Wilhelm von Tierstein die Burg wieder für den Kaiser zurückerobern. 1480 ging sie neuerlich an die Ungarn verloren. Nach dem Tod ihres Königs Matthias Corvinus räumten die Ungarn 1491 wieder Fürstenfeld.

Bei Bränden in den Jahren 1503 und 1509 wurde die Burg stark beschädigt. Danach wurde sie mehrfach verpfändet. 1562 richtete ein weiterer Brand große Schäden an. Diese mussten anschließend durch Achatz von Herberstein behoben werden. 1578 wurde die Herrschaft an Franz von Poppendorf übertragen. Der Verwalter Kaspar Kempinsky nahm zwar 1590 umfangreiche Ausbauten der Wehreinrichtungen vor. 1605 eroberte der Heiducken-Oberst Gregor Némethy Fürstenfeld. 1621 wurde die Herrschaft an die Freiherren Hans Christof und Rudolf von Paar verpfändet und schließlich 1625 verkauft. Da Julius Freiherr von Paar seine Steuerschulden nicht bezahlen konnte, wurde ihm 1637 die Herrschaft durch die steirische Landschaft entzogen und an Maximilian Graf Trautmannsdorf verkauft. 1672 überfielen wieder einmal die Ungarn Fürstenfeld und plünderten es völlig aus. 1683 vernichtete ein Blitzschlag den Pulverturm. 1703 kaufte Julius Graf Paar die Herrschaft. 1704 und 1705 versuchten die Kuruzzen Fürstenfeld einzunehmen was ihnen aber nicht gelang. Als die Zeiten im 18. Jahrhundert ruhiger wurden, verzichtete man auf eine Instandhaltung der Wehreinrichtungen.

1776 kaufte der österreichische Staat das Schloss und richtete darin eine Tabakfabrik ein. Dem Ausbau dieser Fabrik mussten seither die meisten Gebäude der einstigen Burg weichen oder wurden verändert. Im Laufe des Jahres 2008 wird die Zigarrenproduktion nach Wales verlegt werden. Was mit den Gebäuden des ehemaligen „Schlosses am Stein“ passiert, ist nicht abzusehen. Sie befinden sich nach wie vor im Besitz der Austria Tabakwerke AG.

Weitere Informationen: Burgen Austria


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