Schloss Lind


lind_u_01.jpg

Standort:  N 47°03.315  E 14°25.540
8820 St. Marein bei Neumarkt, Nr. 28

Parkplatz: N 47°03.300  E 14°25.555
Parkplatz vor dem Schloss

Gehzeit: 0 Minuten


Besichtigung: von 1. Mai bis 31. Oktober, täglich außer Montag von 17 bis 20 Uhr oder nach telefonischer Voranmeldung

Links: www.schlosslind.at


lind_u_00.jpg

Lind dürfte schon im 11. Jahrhundert ein festes Haus gewesen sein, das den Herren von Eppenstein gehörte. 1103 gelangte es an das Stift St. Lambrecht. Die hier hausende Familie nannte sich „von Linte“. Sie dürfte nur einen Teil ihrer Güter als Lehen des Stiftes und des Landesfürsten besessen haben, während der Wehrbau selbst wohl Eigenbesitz war.

1287 werden Gebhard und Wulfing von Lind erwähnt, die dem Kleinadelsgeschlecht der Hammerl angehörten. Hans Hammerl, der 1371 erwähnt wird und seine Nachkommen besaßen den wehrhaften Hof als Afterlehen der Landesfürsten, die ihrerseits Lehensnehmer des Stiftes St. Lambrecht waren. Lind blieb bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts bei der Familie Hammerl.

1542 gelangte das heutige Oberhaus durch die Heirat der Margareta Hammerl mit Georg Jöstl an diesen. Das Unterhaus war aus einem Bauernhof hervorgegangen, der von der Familie Trienter zu einem kleinen Edelsitz ausgebaut worden war. 1557 konnte Matthias Jöstl, der Sohn Georgs, diesen Hof erwerben und mit seinem Oberhaus verbinden. Sein Sohn Moritz baute diesen Hof schlossartig aus. Georg Amelreich Jöstl musste 1630 wegen seines Glaubens die Steiermark verlassen. Er verkaufte Lind seinem wieder katholisch gewordenen Bruder Wolf Andree, der sich nun „von Jöstlberg“ nannte.

1658 kam Lind als Heiratsgut an Franz Philibert Schranz. Als dieser 1680 starb, erbte seine Tochter Maria Anna von Gailberg den Besitz. Sie schloss zuerst Lind ihrer Herrschaft Feistritz im Katschtal an, verkaufte dann aber beide Güter 1740 an Leopold Graf Herberstein. Lind sollte als Sommersitz für den Abt dienen, doch wurde das Stift 1786 aufgehoben, was dazu führte, dass die Herrschaft Staatsbesitz wurde. Als St. Lambrecht aber 1802 durch Kaiser Franz II (I) als Stift neu errichtet wurde, erhielt es Gut und Schloss wieder zurück. Allerdings wurde damals das Oberhaus bereits als Ruine bezeichnet, nachdem es durch einen Brand schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war.

Von 1942 bis 1945 diente das Schloss als Nebenlager des KZ-Mauthausen. Lind gehört nach wie vor zu St. Lambrecht. Es befindet sich aber in keinem guten Bauzustand. Das Schloss ist zum Teil vermietet, zum Teil wird es von Jugendgruppen genutzt. Seit 1996 ist hier ein etwas privates Heimatmuseum untergebracht. Seit Jahresbeginn 2001 ist das Andere Heimatmuseum Teil des Mauthausen Netzwerkes und präsentiert unter dem Titel "Erinnerte Wunden" jährlich Veranstaltungen, welche auf verschiedenste Weise die Wunden der jüngsten österreichischen Zeitgeschichte thematisieren.

Weitere Informationen: Burgen Austria


lind_01.jpg lind_02.jpg lind_03.jpg lind_04.jpg lind_05.jpg lind_06.jpg lind_07.jpg lind_08.jpg lind_09.jpg lind_10.jpg lind_11.jpg lind_12.jpg lind_13.jpg lind_14.jpg lind_15.jpg lind_16.jpg lind_17.jpg lind_18.jpg lind_19.jpg lind_20.jpg lind_21.jpg lind_22.jpg lind_23.jpg lind_24.jpg lind_25.jpg lind_26.jpg lind_27.jpg lind_28.jpg