Schloss Pöllau


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Standort:  N 47°18.145  E 15°50.020
8225 Pöllau bei Hartberg, Schloß 1

Parkplatz: N 47°18.105  E 15°50.025
entweder am Hauptplatz oder an den Parkplätzen des Schlosses parken

Gehzeit: 0 Minuten


Besichtigung: teilweise frei zugänglich

Links: www.schloesserstrasse.com


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Die 1163 erfolgte Erstnennung eines Heinrich von Pöllau setzt wohl bereits einen Herrensitz voraus. Heinrich dürfte ein ritterlicher Dienstmann der Stubenberger gewesen sein. Pöllau ist die älteste Gründung der Stubenberger in dem riesigen Waldgebiet, das ihnen um 1125 von Markgraf Leopold III geschenkt wurde. Die Burg diente als verwaltungsmäßiger und wirtschaftlicher Mittelpunkt des neu besiedelten Gebietes.

Bis 1419 kam es zu mehreren Erbteilungen, wobei Pöllau schließlich an Otto von Stubenberg gelangte. 1459 verkaufte Hans von Stubenberg Burg und Herrschaft an Heinrich von Neuberg. Dessen Sohn Hans bestimmte per Testament, dass beides an das neu zu gründende Augustiner-Chorherrnstift Pöllau fallen sollte.

Dies konnte aber vorerst nicht durchgeführt werden, da die Neuberger in den Ungarnkriegen zu Matthias Corvinus hielten und Pöllau von Kaiser Friedrich III eingezogen wurde. 1488 hatte Wilhelm Baumkircher Pöllau eingenommen und dürfte dabei Schloss und Kirche teilweise zerstört haben. Erst als Kaiser Maximilian I die konfiszierte Herrschaft 1502 den Neubergern zurückgegeben hatte, konnte Gräfin Elisabeth von Pösing-St. Georgen die Gründung des Klosters durchführen. Da sie schon 1503 starb, fertigte ihr Gatte, Graf Christof, im nächsten Jahr den Stiftsbrief aus. Er behielt sich die Vogtei über das Stift vor und reservierte für sich ein Gebäude als Wohnung. 1532 verheerten die Türken Markt und Stift.

Die alte Burg Pöllau diente nun bis zum Ende des 17. Jahrhunderts als Stiftsgebäude. Danach ließ Propst Michael Maister die alte Wasserburg abreißen und um 1670 Pläne für einen Neubau von Stift und Kirche erstellen. Als Propst Maister 1696 starb, war bereits der gesamte Nordtrakt aber auch Teile des Ost- und des Westtraktes fertig. Unter seinem Nachfolger, Propst Johann Ernst von Ortenhofen, wurde der Bau vollendet. 1720 wurde anstelle der 1705 abgebrochenen St. Veitskirche die neue Sakristei angebaut. Als 1785 das Chorherrenstift aufgehoben wurde, fiel Pöllau an den staatlichen Religionsfonds, der die Herrschaft vorerst verpachtete. An der Wende zum 19. Jahrhundert diente das verlassene Stiftsgebäude als Kaserne. Als 1827 Schloss und Herrschaft öffentlich zum Verkauf angeboten wurde, erhielt Karl Freiherr von Kulmer den Zuschlag. 1834 gelangten die Gebäude an Anton Raimund Graf Lamberg, der sie gründlich renovieren ließ.

Graf Lamberg begann 1935 mit Abverkäufen und überließ 1938 das Schloss der Marktgemeinde Pöllau. Heute sind in den einzelnen Trakten neben Mietswohnungen eine Musikschule sowie verschiedene Ämter untergebracht. In den Jahren 1984 bis 1990 wurden Kirche und Schloss einer gründlichen Totalrestaurierung unterzogen.

Weitere Informationen: Burgen Austria


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