Burgruine Rattenberg


nb.jpgStandort:  N 47°26.265  E 11°53.620
6240 Rattenberg

Parkplatz: 


Gehzeit:  


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.rattenberg.at


rattenberg_u_00.jpgRattenberg besteht aus zwei Teilen, der Hauptburg oberhalb der Stadt und dem Oberen Schloss, hoch über der Hauptburg. Die Burg wurde spätestens im 11. Jahrhundert von den bayrischen Rapotonen, einer Vasallenfamilie des Regensburger Bistums, als Grenzburg gegen Tirol erbaut. 1133 belehnte der Bischof von Regensburg Herzog Heinrich den Stolzen mit Rattenberg. Die Burg selbst wird allerdings erst 1254 ausdrücklich erwähnt.

Die bayrischen Herzöge verpfändeten Rattenberg mehrfach an die Grafen von Tirol. Sie waren es, die die Burg in den Jahren
1300 bis 1339 gemeinsam mit den Stadtmauern erweitern und verstärken ließen. Rattenberg war auch jahrhundertelang Sitz des Landgerichts gleichen Namens.

Nach den Grafen von Tirol waren die Kummersbrucker (bis
1393) und dann die Thorer (bis 1405) Pfandinhaber. Danach setzten die Herzoge von Bayern Pfleger ein. Im bayrisch-pfälzischen Erbfolgekrieg 1504 musste Rattenberg gemeinsam mit den Gerichten Kufstein und Kitzbühel an die Grafschaft Tirol abgetreten werden. Nun wurde die Burg wieder verpfändet und zwar an die Grafen Lichtenstein (bis 1614). Danach war es bis 1631 landesfürstlich. Die folgenden Pfandinhaber waren die Familien Mohr (bis 1661), Wolkenstein (bis1668), Schrenk von Notzing (bis 1686), Lodron (bis 1744) und Pfeiffersberg (bis 1782).  Seit dem 16. Jahrhundert diente die Burg auch als Gefängnis.

1703 wurde die Festung während des „Boarischen Rummels“ zuerst von den mit Frankreich verbündeten Bayern und dann von den aufständischen Tirolern erobert. Sowohl 1703 als auch 1769 kam es auf der Burg zu Großbränden, die schwere Schäden verursachten. Als 1782 Kaiser Josef II die Auflassung aller Tiroler Festungen (mit Ausnahme von Kufstein) anordnete, gelangte Rattenberg im Zuge einer Versteigerung in Privatbesitz. Die einzelnen Bauten wurden teils gewaltsam zerstört, teils dem Verfall überlassen. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts war der Burghügel im Besitz der Nordtiroler Staatsbahn. 1905 wurde die Ruine von der Stadtgemeinde übernommen und im Laufe der Jahre saniert.

Weitere Informationen: Burgen Austria