Burgruine Blumenegg


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Standort:  N 47°12.215  E 09°46.725
6721 Thüringerberg, Blumenegg

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.thueringerberg.at


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Die Burg Blumenegg wurde von den Grafen von Werdenberg als Verwaltungsmittelpunkt für den Bereich der 1258 aus dem gräflich montfortischen Gesamtbesitz ausgegliederten Grafschaft im Walgau erbaut. Urkundlich wird sie 1265 erstmals erwähnt. Hier lebte aber nur der erste Graf von Werdenberg-Sargans.

1288 wurde die Burg durch den Bischof Friedrich von Chur verwüstet. Blumenegg gelangte 1391 als Pfand und 1416 endgültig in den Besitz der Freiherren von Brandis aus dem Emmental. Ende des 14. oder spätestens zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde die Burg Mittelpunkt der aus der Grafschaft Walgau verselbständigten Herrschaft Blumenegg. Im Appenzellerkrieg wurde die Anlage 1404 durch die Feldkircher Bürger geplündert.

1405 wurde die Burg durch den Bund ob dem See belagert, erobert und gebrochen. 1408 wurde sie wieder aufgebaut. 1510 kauften die schwäbischen Grafen von Sulz die Herrschaft. 1613 wurden die Fürstäbte des Benediktiner-Reichsstiftes Weingarten in Württemberg durch Kauf Landesherren von Blumenegg. Die Herrschaft wurde von Landvögten, Oberamtmännern und Statthaltern verwaltet, die auch die hohe Gerichtsbarkeit ausübten. Die weitgehend umgebaute Anlage wurde 1650 durch Brand zerstört. Seit einem neuerlichen Brand von 1774 ist sie Ruine. 1802 erfolgte die Säkularisierung des Stiftes durch Napoleon. Als Entschädigung erhielt Erbprinz Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau unter anderem auch die Herrschaft Blumenegg übertragen.

Österreich hatte sich bereits seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bemüht, die reichsfreien Territorien inmitten seiner vorarlbergischen Herrschaften zu erwerben. Dies gelang mit Blumenegg erst 1804 durch einen Gütertausch mit Oranien-Nassau. Zwei Jahre später fielen Tirol und Vorarlberg als Folge des Friedens zu Pressburg an Bayern, kamen aber 1814 wieder an Österreich zurück. Bei einer Versteigerung im Jahr 1842 konnte die Familie Moosbrugger Blumenegg erwerben. Die Ruine befindet sich auch heute noch in Privatbesitz.

Weitere Informationen: Burgen Austria / Burgenkunde