Oberdorfer Turm


nb.jpg

Standort:  N 47°24.595  E 09°45.115
6850 Dornbirn, Bergstraße 14

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.exikon.dornbirn.at


oberdorferturm_u_00.jpg

Der sogenannte „Oberdorfer Turm“ war eine im 13. Jahrhundert erbaute spätmittelalterliche Befestigungsanlage im heutigen Zentrum des Dornbirner Oberdorfs. In einer Belehnungsurkunde König Wenzels von 1391 scheint erstmals eine "Veste Dornbürren" auf. Ob die 1389 von den Rittern von Ems ausgekauften Edlten von Torenbüren mit ihr in Verbindung standen, ist bis heute ungeklärt.

Während des Appenzellerkrieges wurde der Turm 1406 im Kampf mit Graf Wilhelm von Bregenz durch die Aufständischen niedergebrannt. 1465 verlieh Herzog Sigmund von Österreich "Das Schloß den Turn genannt" an Ritter Jakob I von Ems. Dieser ließ noch im selben Jahr den Turm instand setzen und daran das "Emserschlößchen" bauen.

Nach der im Schwabenkrieg 1499 verlorenen Schlacht bei Hard plünderten die Sieger durch das Rheintal und setzten Turm und Schloß im Oberdorf abermals in Brand. Drei Jahre danach erfolgte unter den Brüdern Jakob II und Hans II der Wiederaufbau. Nach dem Aussterben der Hohenemser 1759 gerieten Turm und Schlösschen immer mehr in den Verfall. Nach der Lehensausgleichkonferenz von 1763 zog Österreich das Turmlehen ein. 1827 verwendete man das Steinmaterial der Schlossruine zum Bau der neuen Kirche im Oberdorf. 1846 schlug ein Blitz in den damals noch bedachten Turm, woraufhin er ein Jahr später wegen angeblicher Baufälligkeit gesprengt wurde.

Die einfache quadratische Anlage mit dem aus dem 13. Jahrhundert stammenden zentral stehendem Turm und einer rondellbewehrten Ringmauer aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde 1970 archäologisch ergraben. Die Fundamente des Turms wurden 1973 als Freilichtanlage konserviert und die übrigen Mauerzüge dem Grabungsbefund entsprechend durch Markierungen im Boden angedeutet.

Weitere Informationen: