Burgruine Landsee


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Standort:  N 47°33.770  E 16°20.990
7341 Markt Sankt Martin, Landsee

Parkplatz: N 47°33.810  E 16°20.850
Parkplatz vor der Ruine

Gehzeit: 1 Minute


Besichtigung: 1. April bis 31. Oktober täglich von 09.00 – 18.00 Uhr

Links: www.landseeaktiv.at


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Im Jahr 1158 ist ein Gotscalcus de Landeshere erwähnt. Eine erste Burg dürfte kurz zuvor errichtet worden sein. Die Landeshere waren Ministeriale der Grafen von Pitten und vermutlich eine Nebenlinie der steirischen Stubenberger. 1173 wird ein Erchenger von Landesehre genannt.

Bereits vor 1222 gelangte die Burg in den Besitz der ungarischen Krone. Erster Burgherr war Graf Nikolaus, ein Sohn des Barcz. König Belá IV übergab Landsee seinem Mundschenk Conrad. Da sich dieser auf die Seite des Böhmenkönigs schlug, belehnte er 1263 Laurentius Aba mit Landsee. In der „Güssinger Fehde“ 1289 wurde Landsee von Herzog Albrecht I erobert. Im Hainburger Frieden wurde die Herrschaft zwei Jahre später dem ungarischen König zurückgegeben.

1425 wurde die Burg an den Palatin Nikolaus Garai übertragen. 1438 übernahmen sie die Grafen von Mattersdorf-Forchtenstein. Wilhelm von Forchtenstein verpfändete sie an Albrecht VI, der Landsee 1447 kaufte und an seinen Bruder Kaiser Friedrich III weitergab. 1459 fiel Landsee an den ungarischen König Matthias Corvinus. Er schenkte sie 1482 Ulrich von Grafeneck. 1506 wurde Ulrich von Weisspriach zuerst Pfandherr und dann Eigentümer von Landsee. Gertrud von Weisspriachs Sohn Hans übergab 1548 Landsee an seinem Schwager Erasmus Teufel. 1553 erwarb der Erzbischof von Gran, Nikolaus Oláh, die Herrschaft. Er beauftragte Nikolaus Császár mit der Verwaltung und schenkte ihm 1561 Landsee. Császárs Schwiegersohn Franz Dersffy begann knapp vor 1600 mit ihrem Ausbau zu einer mächtigen Festungsanlage.

Als seine Tochter Ursula Dersffy 1612 in zweiter Ehe Nikolaus Esterházy heiratete, kam Landsee in den Besitz jener Familie, der es auch heute noch gehört. Nikolaus Esterházy kümmerte sich aber vorwiegend um den Ausbau des Schlosses Lackenbach und der Burg Forchtenstein. Erst unter seinem Sohn Paul Esterházy wurde die Burg ab 1666 der fortgeschrittenen Kriegstechnik entsprechend weiter ausgebaut. Er war auch für die Errichtung des Neuen Schlosses verantwortlich, wodurch die Wohnqualität von Landsee deutlich verbessert wurde. Die Burg diente während der Türkenkriege als Zufluchtsstätte für die Bevölkerung und als Arsenal für die Esterházyschen Truppen.

Da mittlerweile der Herrschaftssitz in das wesentlich wohnlichere Renaissanceschloss Lackenbach verlegt worden war, verlor Landsee mehr und mehr an Bedeutung. 1707 wurde die Burg durch einen Brand schwer beschädigt, aber bald wieder instand gesetzt. 1772 und 1790 brannte die Burg neuerlich. Ein Wiederaufbau wurde diesmal jedoch nicht mehr vorgenommen. 1802 wird Landsee bereits als Ruine bezeichnet. Erst ab 1950 kam es durch einen örtlichen Verschönerungsverein zu Renovierungsarbeiten. Die endgültige Sanierung der Hochburg fand 1998 im Rahmen eines EU-Projektes statt.

Weitere Informationen: Burgen Austria


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