Beim Schloss Scheibbs handelt es sich um eine Burg-Kirchenanlage des frühen Mittelalters, die an einem strategisch günstigen Punkt im Erlauftal errichtet und später ein wesentlicher Bestandteil der Befestigungsanlage von Scheibbs wurde. Sie dürfte um 1120 unter Konrad von Peilstein als Verwaltungszentrum seiner Herrschaft erbaut worden sein.

Der um 1150 genannte "Otto von Scibes" zählte zu den Gefolgsleuten der Grafen von Peilstein. Nach deren Aussterben wurde Scheibbs um 1218 landesfürstlich. 1349 schenkte Herzog Albrecht II die Burg, die vorübergehend den Plankensteinern überlassen worden war, dem Kartäuserorden in Gaming. Es diente ihm als Verwaltungsgebäude des Oberamtes Scheibbs und als Sitz des Amtmannes.

1595 kam es zu einer Erhebung der Scheibbser Bürger und zwei Jahre später der Bauern gegen die Grundherrschaft, wobei der Prior von Gaming jeweils im Schloss gefangen gehalten wurde. 1611 wurde das alte Gebäude großzügig zum vierflügeligen Schloss umgebaut. Nach der Klosteraufhebung von 1782 übernahm die k. k. Staatsgüter-Administration das Schloss, verkaufte es aber 1826 an Ignaz und Luise Müller. 1867 kam es an Andreas Töpper. Seine Witwe verkaufte den Besitz an Eduard Musil. Sein Nachfolger, Dr. Fritz Hamburger, erwarb 1906 Schloss Scheibbs. 1954 übernahm das Land Niederösterreich die Anlage. Nach einer umfangreichen Restaurierung wurden im Schloss verschiedene Behörden, wie die Bezirkshauptmannschaft und das Bezirksgericht untergebracht. Die restlichen Räume sind vermietet.

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