Schloss Ulrichskirchen


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Standort:  N 48°23.955  E 16°29.720
2122 Ulrichskirchen-Schleinbach, Schloss 1

Parkplatz: N 48°24.005  E 16°29.675
in der Schloßgasse parken

Gehzeit: 1 Minute
der Straße gegenüber der Kirche zum Schloss folgen

Besichtigung: nur von außen möglich

Links: www.ulrichskirchen-schleinbach.gv.at


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Um 1100 wird erstmals ein Wecala von Ulrichskirchen urkundlich genannt. 1195 durfte Heinrich von Ulrichskirchen auf einer Wiese, die er zuvor erworben hatte, mit dem Einverständnis des Klosters St. Pölten eine neue Burg errichten. Zuvor gab es am Platz der heutigen Kirche bereits eine kleine Wehranlage, doch kam diese an das Kloster Heiligenkreuz, das sie abreißen ließ.

1256 belehnte der Propst von St. Pölten Hermann von Wolkersdorf mit der jüngeren Burg. Ulrichskirchen wurde damals erstmals als "castrum" bezeichnet. Auch Hermann nannte sich bald nach Ulrichskirchen. Seine Nachkommen starben um 1300 aus. Ein Hermann von Kronberg ließ um 1320 den ursprünglichen Wehrbau abreißen und an seiner Stelle eine deutlich größere Kastellburg errichten.

Hermann gehörte zu den Ministerialen oder sogar zu den Verwandten der Herren von Ulrichskirchen-Wolkersdorf. Die neue Burg war wohl noch kaum fertiggestellt, als sie 1328 von König Johann von Böhmen bereits erobert wurde. Die Herren von Kronberg dürften um 1340 ausgestorben sein. Herzog Albrecht III belehnte 1371 die Brüder Wolfgang und Hans Streun zu Schwarzenau mit der Herrschaft. In den 80er-Jahren des 14. Jahrhunderts gelangte Ulrichskirchen an die Nikolsburger Linie der Liechtensteiner. Durch Heirat fiel die Burg 1399 an Reinprecht von Wallsee. Danach folgten die Dachsberg (1399), die Pottendorfer (1422) und die Starhemberg. 1460 wurde Ulrichskirchen von den Truppen des böhmischen Königs Georg von Podiebrad angegriffen, doch gelang es diesen nicht die Anlage zu erstürmen.

1544 fiel die Herrschaft als Heiratsgut an Christoph von Zelking. Vermutlich war er für den Ausbau zum Renaissance-Wasserschloss verantwortlich. Im 17. Jahrhundert wechselten die Eigentümer recht rasch. 1620 brannten mährische Truppen Ulrichskirchen nieder. 1624 erbte Hans von Kollonitsch die Herrschaft. Er begann umgehend mit dem Wiederaufbau, vergrößerte das Schloss und ließ es mit mächtigen Erdbefestigungen umgeben. 1645 fiel Ulrichskirchen wieder durch Erbschaft an Seifried Christoph von Breuner. Philip Ignaz von Breuner verwandelte das bisherige Renaissanceschloss in den Jahren 1713 bis 1723 in einen gepflegten Landsitz des 18. Jahrhunderts. Über die Grafen Breuner kam die Herrschaft 1734 an Margarethe Gräfin Dietrichstein. 1782 vernichtete ein Großbrand in den Wohnräumen die barocke Ausstattung, doch wurde auch das Äußere in Mitleidenschaft gezogen. Danach wurde der Bau in einfacheren Formen wiederhergestellt. Der nächste Eigentümerwechsel fand 1786 statt, als Walpurga Gräfin Salm den Besitz erbte. Während der Franzosenkriege diente das Schloss mehrfach als Feldlazarett.

1810 kaufte die Familie Bartenstein die Herrschaft. Das Schloss wurde neuerlich restauriert. Über Ludovica von Bartenstein gelangte um 1860 die Familie Gudenus in den Besitz der Herrschaft. Theresia Gräfin Hardegg besaß das Schloss in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ende des zweiten Weltkrieges (1945) wurde das Schloss schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die entstandenen Schäden wurden aber zur Gänze behoben. 1952 kam Ulrichskirchen durch Heirat an die jetzigen Eigentümer, die Grafen Bulgarini de Elci. 1971 wurde der Bau renoviert und die Fassaden neu verputzt.

Weitere Informationen: Burgen Austria / NÖ-Burgen online


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