Schloss Waldreichs


nb.jpg

Standort:  N 48°35.985  E 15°21.775
3594 Pölla, Waldreichs 1

Parkplatz:


Gehzeit:


Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.waldreichs.at / www.poella.riskommunal.net


waldreichs_u_00.jpg

Waldreichs war im 13. Jahrhundert Sitz einer kleinadeligen Familie, die sich nach der Burg nannte. 1258 wird ein "Rapoto de Waltreches" als Zeuge in einer Urkunde erwähnt.

Um 1400 scheinen verschiedene Lehensträger der Herren von Maissau auf. Der 1420 genannte Kaspar der Renwort von Waldreichs war Pfleger von Weitra. Um 1447 wurde die Burg neben einigen anderen als Raubnest bezeichnet und von einem ständischen Aufgebot belagert, eingenommen und zerstört. Bald danach wurde sie aber wieder aufgebaut. 1450 saß hier Hans Harracher, der die Feste einige Jahre später an Vinzenz Stodoligk verkaufte. Dieser stellte sich 1474 auf die Seite von Matthias Corvinus.

Überraschenderweise schadete ihm dies nach der Vertreibung der Ungarn aus Niederösterreich nicht. Er blieb weiterhin mit Waldreichs belehnt. Eustach Stodiligk baute 1530 die alte Burg in ein mächtiges Renaissance-Wasserschloss um. 1533 erhielt er die Herrschaft als freies Eigen. Die nächsten Besitzer waren die Familien Haymsran-Goldt (bis 1550), Siegmund Woytich (1557) und die Freiherren von Althan (1563). 1620 wurde das Schloss von kaiserlichen Truppen besetzt und in Brand gesteckt. Eugenie von Althan verkaufte es 1624 an den Freiherrn Ehrenreich von Kainach, der es 1628 an Georg Andre von Kronsegg weitergab. Zwischen 1638 und 1815 hatte das Schloss nicht weniger als 12 verschiedene Besitzer, darunter bekannte Adelsfamilien wie Grundemann, Kielmannsegg, Sickingen oder Stiebar.

Dann kaufte Freiherr Heinrich von Pereira-Arnstein die Herrschaft und vereinigte sie mit seinen Besitzungen Allentsteig, Wetzlas und Dobra. Schloss Waldreichs wurde nicht mehr bewohnt und verfiel. 1940 gelangte es an das Deutsche Reich. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss vom Staat übernommen, war aber bereits so ruinös, dass es als verloren galt. Es wurde jedoch in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts von der Windhag’schen Stipendienstiftung, der es seit 1959 gehört, wieder instand gesetzt und dient ihr seit 1990 als Sitz des Forstamtes Ottenstein. Im Zusammenhang mit der 2001 hier durchgeführten Landesausstellung wurden die Gebäude aufwändig restauriert. Jedes Jahr finden in Waldreichs Ausstellungen über land- und forstwirtschaftliche Themen statt. In der Vorburg ist eine Schlossschenke untergebracht.

Weitere Informationen: Burgen Austria / Ebidat / NÖ-Burgen online