Eine Burg Kapfenberg scheint 1173 erstmals als castrum auf. Sie befand sich damals an der höchsten Stelle des Burgberges, dort wo heute die 1676 erbaute Loreto-Kapelle steht. Als Bauherren scheinen die Stubenberger auf. Diese waren anfangs Ministeriale der Markgrafen von Steier.

1268 waren die Stubenberger führend an einem Adelsaufstand gegen König Ottokar beteiligt. König Ottokar ließ daraufhin seine Burg „brechen“. Nun wurde innerhalb von drei Jahren die heutige Anlage errichtet. Diese wird in einer Urkunde von 1328 als "nieder Haus zu Chapfenberg" bezeichnet, woraus sich nach wie vor die Existenz der oberen Burg Alt-Kapfenberg ergibt. Diese wurde aber nicht mehr gepflegt und ab dem 17. Jahrhundert dem Verfall überlassen.

Die untere Burg diente nun den Stubenbergern als Wohn- und Verwaltungssitz. 1292 fungierte Friedrich von Stubenberg als einer der Anführer einer Erhebung der steirischen Adeligen gegen Herzog Albrecht I von Habsburg, was ihm vorübergehend seine Burg kostete. Zwei Jahre später zog die kaiserliche Besatzung ab und Kapfenberg wurde wieder stubenbergisch. Zu einem neuerlichen zeitweisen Verlust kam es 1470, als Hans von Stubenberg in die Baumkircherfehde verwickelt wurde und Kaiser Friedrich III die Burg kassierte. Einige Jahre später besetzten die Truppen des ungarischen Königs Matthias Corvinus Oberkapfenberg und hielten es bis 1491. Die Stubenberger wurden 1494 begnadigt und erhielten Kapfenberg wieder zurück.

1541 lies Wolf von Stubenberg die Burg wegen der immer größer werdenden Türkengefahr im Renaissancestil zur Festung auszubauen. 1632 wurde die große Herrschaft Kapfenberg auf drei verschiedene Familienzweige aufgeteilt. Oberkapfenberg wurde meist von einem Pfleger verwaltet. Nachdem im Tal das Schloss Wieden errichtet worden war stand die Burg nun leer und wurde schließlich ein Opfer der Dachsteuer. 1819 wurde der gesamte Palas abgetragen.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war der einstige Adelssitz zur traurigen Ruine geworden. Ihr Schicksal wendete sich erst 1954, als Franz Graf Stubenberg beschloss, sie wieder aufzubauen und in ein Burghotel umzuwandeln. Auf Grund finanzieller Schwierigkeiten musste dieses 1985 geschlossen werden. 1992 erwarb die Stadtgemeinde Kapfenberg die Burg. Nach einer Restaurierung wurde sie wieder als Restaurant und Hotel eröffnet. In einigen Räumen ist ein kleines Museum untergebracht, das die Entwicklung von Schuss- und Blankwaffen zeigt.

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